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Tessin – drei Tage vom St. Gotthard durch den wilden Süden der Schweiz

Kaum etwas ist hierzulande über die Skifahrmöglichkeiten im südlichsten Kanton der Schweiz bekannt. Während es jede Woche Tausende Powderfreaks Woche in die bekannten Skiparadiese der Zentralschweiz zieht, trauen sich nur  Wenige über Gotthardmassiv hinaus nach Süden. Da wir von Locals schon viel Gutes über die versteckte Gegend gehört hatten, machten wir uns auf den Weg, um von Andermatt aus den wilden Süden der Schweiz zu erkunden.

Gipfelsturm auf den Pizzo Centrale

Weit lasse ich meine Blicke in die Ferne schweifen. Der Ausblick in der frühen Morgensonne von der Bergstation des Gemsstock Richtung Süden hat jedes Mal wieder etwas Magisches an sich. Oft schon bin ich hier gestanden und habe in das Rund der Berge geschaut. Doch dieses Mal ist es etwas Anderes: es ist das erste Mal, dass wir über die vor uns liegenden Berge hinweg und den Gotthard überqueren möchten.

Einige Skitourengeher machen sich bereits vor uns auf in das Backcountry von Andermatt. Freerider sind um diese Uhrzeit nur Wenige hier oben. Kein Zweifel, es war genau die richtige Entscheidung, die erste Gondel des Tages hoch auf den Gemsstock zu nehmen. Jetzt haben wir auch noch Zeit für einen Warm-Up Run zur Mittelstation.

Big Line am Pizzo Centrale

In Ruhe überprüfen wir unsere Ausrüstung, machen einen LVS-Check und los geht es. In der zweiten Kurve verlassen wir die Piste und queren rechts hinaus in die freien Hänge. Schon beim ersten wirklichen Turn des Tages schießt der Pulverschnee an unseren Köpfen vorbei. Für Markus, der mich auf meiner Tour begleitet, ist es eine Andermatt Prämiere. Er kann sein Glück kaum fassen. Vierzig Zentimeter fluffigster Powder und das gleich neben der Piste. Andermatt zeigt sich heute wirklich von seiner besten Seite. Schnell zücken wir die Kamera und halten diese herrlichen Momente auf einigen Fotos fest. Jetzt in der Früh haben wir die langen Hänge, für die der Gemsstock bekannt ist, für uns alleine. Zwischen den langen Snowfields, kleinen Couloirpassagen und hunderten Cliffs haben wir freie Wahl.

An der Mittelstation angekommen, müssen wir nun doch schon eine Gondel warten; kein Wunder bei diesem Königswetter. Wieder an der Bergstation erläutere ich Markus noch kurz die Route des Tages. Dann schlüpfen wir unter der Absperrung hindurch und fahren rechter Hand die ersten Meter hinab in das breite Kar unter der Gafallenlücke. Die Tourengeher vor uns haben bereits eine Fußspur in die Lücke gelegt. Daher gibt es für uns auch keinen Grund, die Felle aufzuziehen. Mit Ski auf der Schulter steigen wir die 100 Höhenmeter hinauf in den Einschnitt, der für Freerider den Einstieg in die Guspisvariante darstellt. Da die Märzsonne eine hohe Intensität mit sich bringt, wollen wir keine Zeit verlieren und verzichten auf den sonst gerne genommenen Zusatzaufstieg auf das Rothorn. Statt dessen schnallen wir in der Gafallenlücke die Ski an und cruisen in westlicher Richtung hinab ins vordere Loch.

Martin zieht eine Powder Line im Secret Freeride Spot Bedrettotal

Nun heißt es aber Felle aus den Rucksäcken zu nehmen und den ersten Aufstieg unserer Tour ins Visir zu nehmen. Der Weg durch das obere Guspistal ist gemütlich. Rechter Hand winken die Blaubergrinnen und das Glocktürmli, doch heute halten wir uns links. Die steile Nordwestflanke des Pizzo Centrale hat es uns angetan. Entsprechend lassen wir den Rotstock links liegen und marschieren Schritt für Schritt hinauf, bis wir den Fuß des imposanten Gipfelaufbaus erreichen. Nach einem kurzen Blick entscheiden wir uns nicht durch die Steilflanke sondern rechts über den Grad aufzusteigen. Für die Felle wird es nun zu steil. Nach einer kurzen Trinkpause machen wir die Ski am Rucksack fest und arbeiten uns Stück für Stück auf den Grad hinauf. Der frische Schnee macht das Vorankommen mühsam. Immer wieder müssen wir die Stufen doppelt setzen, um voranzukommen.

Leicht durchgeschwitzt erreichen wir nach fünfundzwanzig Minuten den abgeblasenen Grad. Ab hier wird es zwar nochmals steiler, ohne Triebschnee aber deutlich einfacher. Dafür bringt der Föhnsturm, der hier über den Alpenhauptkamm hinweg blässt,  neue Herausforderungen an die Balance mit sich.

Auch wenn der Pizzo Centrale mit seinen 2.999 Metern die magische Dreitausendermarke knapp verfehlt, so ist er, wie sein Name schon sagt, das Herzstück des Gotthardmassivs. Zugleich bildet er auch die Grenze zwischen den Kantonen Uri im Norden und dem Tessin im Süden. Die zwei Tourengeher, die von Süden heraufgekommen sind und uns mit einem „Salve“ begrüßen, sind der lebendige Beweis, dass wir die Sprachgrenze zischen Deutscher und italienischer Schweiz erreicht haben.

Nach einer kurzen Gipfelrast schaut Markus mich fragend an: „bist Du sicher, dass wir dort runter fahren wollen?“ Ja, am heutigen Tage bin ich mir sicher. Der Powder ist nicht ganz frisch. Er hatte bereits zwei Tage Zeit sich gut zu setzen. Entschlossen fahr ich durch die enge Einfahrt in den Hang ein. Ein, zwei kurze Turns im steilen Gelände, dann weitet sich der Hang. Bei jedem Turn sinke ich tiefer in das fluffige Weiss der Schneekristalle ein. Den Jubelschrei kann ich mir nicht mehr verkneifen. Was für eine perfekte Flanke. An einer sicheren Stelle bleibe ich stehen, hole die Kamera heraus und gebe Markus das Signal, dass er nun auch in das Vergnügen starten kann. Schnell hat auch er das Zutrauen in Routenwahl und Schnee gefunden und zieht einige wunderschöne Turns in den Hang.

Im unteren Teil der Flanke halten wir uns Riders Left, um möglichst wenig Höhe zu verlieren und traversieren unter dem langgezogenen Felsriegel entlang Richtung Glocktürmli. Immer wieder bleiben wir stehen und werfen einen Blick zurück auf den Pizzo Centrale und unsere Spuren in dessen wunderschönem Steilhang. Dieser Aufstieg hatte sich wirklich gelohnt.

Die Sonne hat den Schnee auf der Südseite inzwischen schon ziemlich aufgeweicht. Lieber jetzt keine Zeit mehr verlieren, um noch hinunter nach Airolo zu kommen. Oberhalb des Lago della Selle nehmen wir Kurs auf die Gotthard Paßstrassen. Während die neue Paßstrasse an vielen Stellen unter mächtigen Tunnelarkaden verschwindet, windet sich die alte Straße schon seit Jahrhunderten von Süden in steilen Serpentinen den Berg hinauf. Im tiefer werdenden Sulz arbeiten wir uns unseren Weg gen Tal und freuen uns darüber, dass wir lediglich die letzten 200 Höhenmeter nach Airolo zu Fuß zurücklegen müssen.

Eben noch inmitten der Zentralschweiz und nun schon tief im Ticino. Gegensätzlicher könnte der Unterschied kaum sein. Das quirlige Ortszentrum von Airolo am Südportal des Gotthardtunnels versprüht bereits durch und durch das italienisch angehauchte Flair des Tessins. Wohl wissend, dass unser Skitag bereits beendet ist, lassen wir uns auf einer Terrasse nieder und genießen eine wohlverdiente Pizza in der südländischen Sonne. Während der Abfahrt war unser Blick immer wieder auf das Skigebiet von Airolo gefallen. Auch dort scheint es oberhalb der Liftanlagen einige interessante Lines zu geben.

Bei einem kurzen Supermarkstopp füllen wir unsere Rucksäcke wieder mit Proviant für die nächsten Tage auf und nehmen schließlich den Postbus in das versteckte Bedrettotal, das unter Skitourengehern immer wieder als Geheimtipp gehandelt wird. Sucht man im Internet nach Unterkünften im Val Bedretto, so kommt man am Hotel Stella Alpina nicht vorbei. In sämtlichen Foren werden die Gemütlichkeit und das Essen in höchsten Tönen angepriesen.

Zwanzig Minuten dauert die Fahrt in das kleine Örtchen. Kilometer für Kilometer werden die Schneewände am Rande der Nufenenstrasse höher. Außer Tourengehern und einigen wenigen Spaziergängern trifft man hier im Winter auf keine einzige Menschenseele. Ronco ist ein kleiner Weiler an den Sonnenhängen des Tals. Und ja, bereits beim Schritt über die Türschwelle des Stella Alpina fühlt man, was die vielen lobenden Worte im Internet ausdrücken wollten. Die Mischung aus alpenländischer Berghütte und moderner Premiumunterkunft ist bestens gelungen.

Die Sonnenstrahlen wecken uns am Morgen aus unseren Träumen. Im Vergleich zu den meisten Tourengehern lassen wir es heute früh entspannt angehen und frühstücken erst einmal ausgiebig. Freundlicher Weise erklären sich zwei andere Hotelgäste bereit, uns mit nach All Acqua nehmen, die letzte Ortschaft im winterlichen Bedrettotal, wo die Nufenenstrasse hinter der Absperrung unter einer meterhohen Schneedecke verschwindet.

Nach der schönen Pizzo Centrale Flanke haben wir Durst auf mehr und finden einige Beschreibungen zum Nordwest Couloir des Pizzo Graniglia. Da All Acqua auf 1.600 Meter über dem Meeresspiegel liegt und der Pizzo Graniglia 2.700 Meter misst, macht dies rund 1.100 Höhenmeter Aufstieg. Bei klarsten Blue Bird Bedingungen klicken wir in unsere Bindungen und machen uns auf den Weg. Die lichten Wälder an den Nordhängen des Bedrettotals bilden ein Treeskiparadies par excellence. Blauer Himmel, meterhoher Schnee und diese herrliche Landschaft; so hatte ich mir Skifahren im Tessin vorgestellt.

Da wir anderen den Vortritt gelassen haben, müssen wir heute nicht spuren. Entsprechend schnell gewinnen wir an Höhe und erreichen auf 2.200 Metern das Hochplateau, das von der mächtigen Nordwand des Pizzo San Giacomo dominiert wird. Nun können wir auch in das Couloir des Pizzo Graniglia einsehen. Offenbar ist am gestrigen Nachmittag bereits der gesamt Nassschnee abgegangen. Heute würden in der Rinne zwar keine Gefahren mehr lauern, Spaß wäre aber sicherlich etwas anderes. Auf der anderen Seite winken zahlreiche Lines in der Giacomoflanke zu uns herab. Die Nordexposition verspricht noch besten Powder. Innerhalb weniger Sekunden ist die Entscheidung getroffen und wir folgen weiter den Spuren Richtung Bocchetta di Formazzora.

Im aufsteilenden Gelände werden die Schritte immer anstrengender. An vielen Stellen verschwinden die vorhandenen Spuren geradezu im 50 Zentimeter tiefen PowPow. Meter für Meter arbeiten wir uns hinauf in Richtung des markanten Strommastes am Grat. Immer wieder bleibe ich stehen und präge mir im felsdurchsetzen Gelände meine favorisierte Line ein.

Am Grat angekommen lassen wir uns Im Schutze einer Schneewechte erst einmal zu einer Jause nieder. Kaminwurzn und Semmeln machen doch aus jeder Skitourenpause immer wieder ein Festmahl. Zwei Locals kommen von Süden zu uns aufgestiegen und erklären uns die unterschiedlichen Möglichkeiten zwischen Val Bedretto und Lago Maggiore. Zum Anfassen nahe winkt der Gipfel des vergletscherten Basodino herüber, der mit 3.272 die höchste Erhebung der italienischen Schweiz bildet.  

Dann wartet die Abfahrt auf uns. Mit einem Freudenschrei fahre ich hinein in den 40 Grad messenden Hang. Und wieder ist es das Gefühl der Schwerelosigkeit, dass mich durch die weiße Pracht hindurch schweben lässt. Deep Powder und das im April. Etwas Besseres kann man sich kaum vorstellen. Ein ums andere Mal muss die Kulisse des mächtigen Pizzo San Giacomo als Hintergrund für unsere Fotos herhalten. Und auch das Amphitheater der Tessiner Bergwelten zwischen Nufenen Pass und St. Gotthard begeistert uns immer wieder.

In All Acqua packen wir erneut um. Heute Vormittag hatten wir einige Vorräte neben dem Parkplatz in einer Schneemulde versteckt, um sie erst nachmittags für den zweiten Aufstieg des Tages in die Rucksäcke zu packen. Inzwischen ist es 15 Uhr durch. 400 Höhenmeter liegen noch vor uns auf dem Weg zu unserer Unterkunft, der auf 1.982 Meter gelegenen Capanna Piansecco. Vollgepumpt mit den Glückshormonen der vormittäglichen Abfahrt schieben wir gemächlichen Schrittes einen Ski vor den anderen und schwelgen in Erinnerungen an die bisherigen Skiabenteuern der Saison. Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir die Hütte, gerade noch rechtzeitig, um uns in den letzten Sonnenstrahlen des Tages ein kühles Bier zu gönnen.

Außer uns ist nur noch ein Pärchen zu Gast bei Enrica, die die Hütte mit ihrem kleinen Team Sommer- wie Wintersaison hindurch bewirtet. „Ihr glaubt gar nicht, was für ein Glück Ihr habt“, sagt sie uns, während wir den dritten Teller des leckeren Gulaschs vertilgen. „Diese Saison war wie verhext. Unter der Woche war es immer schön, aber wochenends hat es immer geschneit.“

Was schlecht Wetter an der Capanna Piansecco bedeutet, merken wir am nächsten Morgen. Bei einer Sichtweite von weniger als 20 Metern ist kaum mehr der nächste Baum zu sehen. Unser Ziel für den Abschlusstag ist es, eine Rinne am Chüebodenhorn mit zu nehmen und über den Pizzo Rotondo nach Realp abzufahren, wo wir zwei Tage zuvor unser Auto abgestellt haben. Da die Wettervorhersage eine leichte Besserung prognostiziert, verlassen wir um 7h unser warmes Lager und machen uns auf den Weg.

Nach wenigen Metern gesellt sich ein Trio aus Lugano zu uns, das für die Patrouille de Glacier trainiert. Da das Val Bedretto ihr Haupttrainingsrevier ist, kennen sie den Aufstieg wie ihre Westentasche. Bei diesen Bedingungen kommen uns die drei wie gerufen. Getrost können wir das GPS wieder einpacken und setzen den Aufstieg zu fünft weiter fort. Nach 90 Minuten hält Ivan an: „wir sind jetzt am Gerenpass. Dort rechts müsste es steil zum Gipfel hinauf gehen“, sagt er und deutet mitten in das weißgraue Nichts. Ein kurzer Blick in die Runde genügt und schon ist eine einstimmige Entscheidung getroffen. Das Chüebodenhorn und die Überschreitung des Wittenwasserenstocks machen in Anbetracht einer Sicht von fünf Metern keinen Sinn.

„Lasst uns wieder ins Bedrettotal abfahren und anschließend in der Käserei von Airolo ein Radler trinken gehen“, lautet der Vorschlag. Die Idee klingt vernünftig. Nach zwei wundervollen Tagen im Tessin sollte man das Glück vielleicht nicht überstrapazieren. Entlang unserer Aufstiegsspuren fahren wir wieder hinunter zur Capanna Piansecco und über eine schön kupierte Lichtung hinab nach All Acqua. 

In der Caseificio del Gottardo ist es natürlich Pflicht neben dem Radler auch ein Käsefondue zu bestellen. Ein solcher Spätvormittag war zwar nicht geplant, böse sind wir darüber aber auch nicht. Schließlich ist es ein gelungener Abschluss für unser Abenteuer südlich des St. Gotthards. Dank unseren neuen Freunden haben wir nun schon viele Ziele im Kopf, wenn wir das nächste Mal für einen Erkundungstrip ins Tessin kommen. Und dann statten wir sicherlich auch dem Skigebiet von Airolo einen Besuch ab.

Infobox

Andermatt:

Informationen :

Skigebiet: Skiarena Andermatt – Sedrun

Anzahl Lifte: 22
Anzahl Pistenkilometer: 120Km
Höhe von 1.447 bis 2.961

1 Tag: ab 39€ allerdings stark schwankend je nach Saison
6 Tage: 212 – 270 CHF

www.skiarena.ch

Unterkunft: Als Unterkunft können wir das Basecamp Andermatt empfehlen, eine privat geführte Berghütte mit Sauna und Whirlpool.
www.basecamp-andermatt.com

Val Bedretto

Das Val Bedretto liegt unmittelbar hinter dem St. Gotthard und verbindet das Tessin mit dem Wallis. Im Winter ist es ein wahres Skitourenmekka.

Unterkunft: Chalet Stella Alpina
Das Chalet Stella Alpina ist ein kleines und äußerst feines Hotel im Örtchen Ronco inmitten des Bedrettotals. Das Chalet bietet eine einzigartige Mischung aus Alpenflair und italienischem Dolce Vita.  
www.stellaalpina.ch


Alpenvereinshütte Capanna Piansecco
Die Capanna Piansecco liegt auf der rechten Seite des Bedrettotals. Gelegen an den Südhänge des Wittenwasserenstocks ist die Capanna ein beliebtes Wochenendskitourenziel von Tessiner und italienischen Tourengehern. Die bewirtschaftete Hütte ist von Weihnachten bis Ende April geöffnet. An schönen Wochenenden sollte man vorreservieren.

www.capannapiansecco.ch

Einkehr in Airolo:

Ristorante im Hotel des Alpes:
Das Restaurant im Hotel des Alpes liegt 100m vom Bahnhof Airolo entfernt. Dass es sich im Hotel des Alpes trotz 70 Jahre Flair um einen echten Geheimtipp handelt, zeigen schon die vielen Einheimischen Gäste, die Abend für Abend hier einkehren. Ob knusprige Holzofenpizza für günstige 12-16 Schweizer Franken oder Tessiner Spezialitäten, hier wird jeder fündig und garantiert satt.

www.hoteldesalpes-airolo.ch 

Caseificio del Gottardo:

Unmittelbar neben der Gondelstation von Airolo liegt die Molkerei Caseificio del Gottardo, wo die Milch von den Almen der Umgebung zu Käse, Butter und Joghurt verarbeitet wird. Das dazugehörige Restaurant samt Laden ist ein Geheimtipp, um auf der Durchreise ein exzellentes Käsefondue zu essen oder frischen Schweizer Bergkäse mit nach Hause zu nehmen.

Show-Käserei: www.caseificiodelgottardo.ch

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Groß-Glockner Resort – Der Freeride Spot in Osttirol http://www.powder-shuttle.com/gross-glockner-resort-der-freeride-spot-in-osttirol/ http://www.powder-shuttle.com/gross-glockner-resort-der-freeride-spot-in-osttirol/#respond Fri, 24 Mar 2017 13:41:26 +0000 http://www.powder-shuttle.com/?p=1727 Viel Schnee, wenige Skifahrer und abwechslungsreiches, anspruchsvolles Terrain sind die Faktoren, die uns immer wieder dazu antreiben, unbekannte Reviere zu erforschen und auf ihre Freeride-Tauglichkeit zu testen. Wenn Skigebiete dann auch noch ganz neu entstehen, können wir unsere Ungeduld meist gar nicht mehr unter Kontrolle halten. Dann heißt es ab ins Auto und los. In der letzten Saison brachte uns diese innere Unruhe in die Osttiroler Gemeinden Kals und Matrei, ins neue Groß-Glockner-Resort.

 

Es ist Anfang Januar. Früh um sieben werfen wir in Kitzbühel unsere Ski in den Kofferraum und brechen auf in Richtung Süden. Gerade mal 80 Minuten dauert die Fahrt über Pass Thurn und durch den Felbertauern Tunnel hindurch ins Kalser Tal. Die unglaublichen Neuschneemengen, die Kärnten und Osttirol in den letzten Wochen teilweise lahm gelegt haben, verwandeln das versteckte Hochtal in eine idyllisch märchenhafte Winterlandschaft.

 

In der kleinen gemütlichen Gemeinde auf der Sonnenseite des Großglockners scheinen die Uhren vor etlichen Jahren stehen geblieben zu sein. Hektik und Liftschlangen an der Gondelstation werden hier höchstens als unbekannte Fremdwörter tituliert. Da außer uns kein einziger Skifahrer mit breiten Latten in Sicht ist, haben auch wir keine Eile. In aller Ruhe packen wir unsere Rucksäcke, überprüfen die Piepser und ziehen los.

 

Mit 110 Pistenkilometern bildet das Groß-Glockner-Resort seit dieser Saison das größte Skigebiet Osttirols. Die neue Gondelbahn auf den 2600 Meter hohen Cimaross ist das Herzstück der neuen Skischaukel. Bei guten Sichtverhältnissen kann man von der Bergstation aus freie Sicht auf rund 60 Dreitausender genießen, was uns an diesem Vormittag leider verwehrt bleibt. Aufgrund der Wettersituation entscheiden wir uns, zunächst einmal die Matreier Seite zu erkunden.

 

Während eines kurzen Warm-up-Runs auf markierter Piste bekommen wir schon ein Gefühl dafür, was das Skigebiet Goldried so zu bieten hat. Bei der zweiten Abfahrt nehmen wir eine Route unterhalb der neuen Sechser Sesselbahn Cimaross. Der fluffig spritzende Powder bringt uns von einer Sekunde zur anderen so richtig in Wallung. Mit Vollspeed geht es hinein in den lichten Lärchenwald. Die paradiesisch weiten Abstände der Bäume erinnern uns sofort an die Lärchenwälder Kanadas oder an die französischen Seealpen.

 

Nun wollen wir aber auch den Rest des Matreier Skigebietes kennenlernen. Von der Bergstation der Goldried Gondel fahren wir linker Hand die weiten Schneisen hinab Richtung Tal. Auch wenn diese Hänge nur wenige Meter neben der Piste liegen, so ist es doch nur eine Hand voll Skifahrer, die sich dort hinein wagt. Das Gros der ohnehin überschaubaren Wintersportler bevorzugt es, auf den Pisten zu bleiben. Umso besser für uns.

 

Als wir nach der 1500 Höhenmeter zählenden Talabfahrt wieder oben am Cimaross ankommen, sagt ein kurzer Blickkontakt, dass wir alle mit dem gleichen Gedanken spielen: Ski an den Rucksack und hinauf auf den 2702 Meter hohen Gorner, dessen Grat die beiden Gemeinden voneinander trennt.

 

Rund 25 Minuten dauert der Aufstieg. Später in der Saison wäre sicherlich die Nordostflanke auf Kalser Seite ein richtiges Vergnügen. Im Moment reicht die Schneedecke noch nicht aus, diese Steilflanke zu befahren. Daher suchen wir uns beim Aufstieg bereits unsere Lines auf der weiten Westseite. Am Gipfel lassen wir während einer kurzen Rast die Blicke ins Iseltal, hinüber ins Virgental und in Richtung Großvenediger schweifen.

 

Mit dem uns so vertrauten Klack-Klack schnappen unsere Bindungen zu. Während Jessica sich über die epische Breite des Hanges freut, hat es mir eine Rinne weiter links angetan. Mit zwei kleineren Sprüngen starte ich den Run und lass es einfach laufen. Herrlich!

 

Dass kulinarische Gaumenschmäuse nach wie vor in Osttirol einen hohen Stellenwert genießen, beweist die gut ausgeprägte gemütliche Hüttenkultur. Der frische hausgemachte Apfelstrudel auf der Bergrettungshütte Matrei würde vermutlich in jedem TV-Kochduell Bestnoten erhalten. Der Preis von drei Euro inklusive Vanillesoße ist absolut repräsentativ für das exzellente Preis-Leistungs-Verhältnis in dieser abgelegenen Ecke Österreichs.

 

Nach einem gelungen Skitag schlendern wir noch ein wenig durch den Ortsteil Kals-Großdorf und beziehen schließlich Quartier im Landhaus Taurer.

 

Gestärkt durch ein ausgiebiges Frühstücksbuffet mit heimischen Spezialitäten nehmen wir am nächsten Morgen das Kalser Skigebiet ins Visier. Dieses teilt sich wiederum auf in die Hänge unterhalb von Cimaross und Gorner und in das ursprüngliche Kaler Skigebiet an der Blauspitze.

 

Wegen der erneuten suboptimalen Sichtverhältnisse lassen wir die Kamera getrost im Auto. Skifahren ist angesagt. Die Hänge unterhalb des Cimaross stellen ein nahezu perfektes Übungsgelände für Freeride-Einsteiger dar. Zwischen den Pisten gelegen, werden diese Hänge recht häufig befahren, sind also in aller Regel weniger anfällig für Lawinenabgänge.

 

Nach insgesamt drei Runs wechseln wir hinüber an die Blauspitze. Die dichten Wälder unmittelbar neben den Pisten ergeben ein vollkommen anderes Bild, was nicht heißen soll, dass man hier keinen Spaß haben könnte. Abgesägte Baumstümpfe in den zahlreichen Waldschneisen machen dieses Teilgebiet zu einem Riesenspielplatz für alle Pillow-Line-Fans. Wie kleine Kinder freuen wir uns, die bauschigen Schneekissen auf den Baumstümpfen abzufahren und einen Meter tiefer in fluffigen Pulvermassen wieder zu landen.

 

Doch nur die Freeride-Qualitäten des neuen Groß-Glockner-Resorts herauszuheben, würde dem Kalsertal nicht gerecht werden. Bis heute gilt Kals insbesondere unter Skitourengehern und Alpinisten als erste Adresse. Wer gerne den höchsten Berg Österreichs mit den Ski erklimmen möchte, ist in Kals bestens aufgehoben.

 

Bei einem abschließenden Kaffee im Cafe Klause ziehen wir unser Resumée. Viel Schnee, wenige Skifahrer, abwechslungsreiches anspruchsvolles Terrain und auch noch ein spitzen Preis-Leistungs-Verhältnis. Unsere Grundfaktoren für einen echten Geheimtipp wurden vom Groß-Glockner-Resort mehr als erfüllt.

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Skitourengehen, Freeriden & Pistenspaß im Großarltal http://www.powder-shuttle.com/skitourengehen-freeriden-pistenspass-im-grossarltal/ http://www.powder-shuttle.com/skitourengehen-freeriden-pistenspass-im-grossarltal/#respond Fri, 24 Mar 2017 13:07:24 +0000 http://www.powder-shuttle.com/?p=1708 Das Großarltal im österreichischen Pongau kann im Winter mit einer Angebotsvielfalt aufwarten, wie sie nur sehr wenige Täler zu bieten haben. Neben den 73 Pistenkilometern, mit denen die Skischaukel Großarl mit dem benachbarten Dorfgastein verbindet, finden sich vielfältige Freeride-Möglichkeiten und ein Skitourenterrain, das Seinesgleichen sucht.

Powderturn auf Ski-Tagesfahrt Großarl

Möglich macht diese Vielfalt von Mutter Natur. Hinter dem engen Taleingang verbergen sich auf den 27 Kilometern bis zum Talende zwölf Seitentäler mit Gipfeln und Touren aller Couleur. Wer das Tal in seinem gesamten Facettenreichtum erkunden möchte, sollte mindestens ein Woche hier verweilen, um die Bergwelt rund um die Großarl und das Bergsteigerdorf Hüttschlag kennenzulernen.

Ein echter Geheimtipp ist dabei das Berggesund Programm, zu dem sich zahlreiche Hoteliers und Pensionsbesitzer aus dem Zahl zusammengetan haben, um ihren Gästen ein abwechslungsreiches Aktivprogramm zu bieten. Von Schneeschuhwandern über Skitouren bis hin zu Eisklettern im Winter bzw. Wandern, Yoga, Klettern oder Mountainbiken im Sommer werden jeden Tag unter professioneller Führung Aktivtouren angeboten, die für die Gäste der teilnehmenden Hotels bereits im Preis enthalten sind. Beste Gelegenheit für alle, die schon immer mal eine erste Skitour absolvieren wollten.

Wir haben uns auf den Weg gemacht, um den Geheimnissen im Tal der Almen im Winter auf den Grund zu gehen. Und was soll man sagen: Die Urtümlichkeit des Tals abseits des Massentourismus gepaart mit den schier endlosen Möglichkeiten mach Großarl zu einem echten Geheimtipp, egal ob für Familien, Freerider oder für Skitourengeher.

Sonnenterasse der Wengeralm Deep PowPow in Großarl

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„Trans-Tirol“ – eine Freeride-Tour durch das Mutterland des Skisports http://www.powder-shuttle.com/trans-tirol-eine-freeride-tour-durch-das-mutterland-des-skisports/ http://www.powder-shuttle.com/trans-tirol-eine-freeride-tour-durch-das-mutterland-des-skisports/#respond Thu, 02 Mar 2017 22:31:18 +0000 http://www.powder-shuttle.com/?p=1701 Die Suche nach dem feinsten Powder und den schönsten Lines hat uns viele Jahre in die entlegensten Winkel dieser Welt geführt. Doch gerade in der Ferne erwuchs die Idee, Tirol als Mutterland des  alpinen Skifahrens und Soul Country der Generation Freeski von Ost nach West zu durchqueren. Ein Route auf den Pfaden der Skisportgeschichten oder anderen Aufstieg nicht scheuen das Mutterland des, wie gemacht für Freerider, die lange Abfahrten lieben und bereit sind, kleinere Aufstiege in Kauf zu nehmen.Tagesskitour zum Gipfel des Feldalphorns

 

Es ist 20h an einem verschneiten Märzabend. Markus Frosch und ich treffen uns im Zentrum von Kitzbühel, um die letzten Vorbereitungen unserer Tirol-Durchquerung zu besprechen. Welcher Ort könnte sich besser als Startort für dieses Vorhaben eignen als die Gamsstadt im östlichen Zipfel des Tiroler Unterlandes. Die Wettervorhersage für die kommenden zwei Tage ist schneereich. Schnell sind wir uns einig, dass wir nicht, wie ursprünglich geplant, über Kröndlhorn und Neue Bamberger Hütte das Zillertal anvisieren, sondern so weit wie möglich die Pisten der Skigebiete nutzen.

Auf den Spuren Franz Klammers sitzen wir pünktlich zu Liftbeginn in der ehrwürdigen Hahnenkammgondel. Die Sicht am Startpunkt der Streif reicht nicht einmal bis zur Mausefalle. Wie gut, dass wir das Skigebiet mit seinen 202 Pistenkilometern aus dem FF kennen und auch bei diesen Bedingungen sicher den Weg zur Skirast und mit einer dreiminütigen Busfahrt zur Ki-West-Gondel finden.Flying over the glacier at Ski-Tagesfahrt Hintertux

Ki-West bildet den Eintritt in das Skigebiet Westendorf und somit in die Skiwelt Wilder Kaiser Brixental, das größte zusammenhängende Skigebiet Österreichs. Gerne würden wir im Freeride Secret Spot Westendorf über die Ostflanke des Gampenkogels ins Brixenbachtal abfahren, doch die Sicht hat sich noch immer nicht gebessert. Sollen wir bei diesen Verhältnissen tatsächlich für den Übergang in die Wildschönau den Gipfel des Feldalphorns besteigen? Noch ist es früh am Tag. Daher verschieben wir die Entscheidung und lassen uns stattdessen in der gemütlichen Jochstubn bei Live-Hüttenmusik, Riesenschnitzel und Kaiserschmarrn auf die kulinarischen Schmankerl Tirols ein.

Als ich gegen 14h vor die Hütte trete, sind plötzlich blaue Punkte am Himmel zu erkennen. Ausreden gelten nun keine mehr. Jetzt müssen wir eben mit dickem Wanst auf Skitour gehen. Das kleine Skigbiet der Kelchsau versprüht bei diesem Wetter mit seinem in die Jahre gekommenen Doppelsessel antiken Scharm. Im Neuschnee nutzen wir den Kitz Allstar Skipass bis zur letzten Bergfahrt aus. Dann ist Anfellen angesagt. Schritt für Schritt bahnen wir uns einen Weg durch den Waldgürtel. Kaum lassen wir die letzte dichtere Baumgruppe hinter uns, tüncht die untergehende Sonne die Berglandschaft in ein warmes Abendlicht.Skitour während einer Tagesskifahrt

Die letzten 100 Höhenmeter des markanten Gipfelaufbaus haben es noch einmal in sich. In kleinsten Spitzkehren arbeiten wir uns Meter für Meter den verblasenen Grat hinauf zum Gipfelkreuz. Hinter uns brauen sich im Brixental schon wieder dunkle Wolken zusammen, während tief im Tal unter unseren Füßen die Lichter Auffachs zu erkennen sind. In den letzten Lichtstrahlen des Tages gleiten wir über die weiten Almen der Wildschönau in den Talgrund und entlang der Straße bis nach Auffach zum Hotel Platzl. Da kulturelle Bildung auf keinem Trip fehlen sollte, sagen wir zum Angebot unseres Wirtes, einen Krautinger zu trinken, natürlich nicht nein. Was für die Einen ein hervorragender Schnapps mit vollmundigem Sauerkrautaroma ist, geht für Andere höchsten als medizinisches Wundermittel durch. In jedem Fall ist der Krautinger eine echte Wildschönauer Spezialität. Schon zu Zeiten von Kaiserin Maria-Theresia wurde das Brennrecht für Stoppelrüben ausschließlich an die Bauern dieses abgeschiedenen Hochtals zur Stärkung ihrer wirtschaftlichen Situation vergeben.

Auch Tag zwei begrüßt uns mit einer Wolkenschicht am Himmel. Mit der Schatzberggondel und der Gipfelbahn gelangen wir ins Herz des Skijuwels, das Skigebiet, zu dem sich die Gemeinden Wildschönau und Alpbachtal zusammengeschlossen haben. Mit 110 Kilometern Piste gehört das Skijuwel seit dem Zusammenschluss zu den zehn größten Skigebieten Tirols. Zwei Weidezäune sind die einzigen Hindernisse auf unserem Weg in den Luegergraben und weiter nach Inneralpbach. Wie im gesamten Tal, gilt auch in Inneralpbach eine äußerst strenge Bauvorschrift, nach der jedes Haus ab dem ersten Stockwerk aus Holz konstruiert werden muss, um das gewachsene Bild dieser Bilderbuchlandschaft zu erhalten.

Die Westhänge sind bereits der Jahreszeit entsprechend grün. Ähnliches in verstärkter Form könnte uns auch auf der Backside des Wiedersberger Horns oberhalb von Hard im Zillertal bevorstehen. Daher entscheiden wir uns, dem urigen Alpbachtal noch länger die Treue zu halten, traversieren den langgezogenen Ludersteinrücken und nehmen Kurs auf die Siedlung Hygna. Erneut ein Offpiste-Run weit ab des Pistentrubels mit mehr als 1.000 Höhenmetern Fahrspaß. Per Taxi geht es weiter zur Zillertalbahn nach Strass.

Bis hierher haben wir für die heutige Strecke länger gebraucht als gedacht. Der Aufstieg von Hochfügen auf den Rastkogel erscheint angesichts der fortgeschrittenen Tageszeit nichtmehr ratsam. Dann wohl doch eher die einfache Variante von Mayrhofen durch das Skigebiet nach Lanersbach. Zu unserer freudigen Überraschung hat sich inzwischen die Sonne ihren Weg durch die Wolken gebahnt. Das orange anmutende Nachmittagslicht bildet mit den 35 Zentimetern Neuschnee beste Zutaten für richtige Powder-Shots. Keine Frage, dass wir unter diesen Umständen am Berg bleiben, bis die Sonne am Horizont verschwunden ist. Erst in der Dunkelheit erreichen wir das Hotel Tirol und freuen uns über ein unfassbar deliziöses 6-Gänge Menü.

„It’s Tux-Time“ schiesst es mir in den Kopf, als uns die ersten Sonnenstrahlen am nächsten Morgen wecken. Kaiserwetter für die eindrucksvollste Abfahrt auf unserer Reise. Ohne Zeitdruck haben wir die Möglichkeit, den Vormittag im Tuxer Skigebiet powdern zu gehen. Das riesige Offpiste-Terrain kann mit einfach zugänglichen Felsen und Cliffs jeder Größenordnung aufwaten. Als Einer, der Tux in erster Linie aus der Vor- und Nachsaison kennt, bin ich schwer beeindruckt.

Vom Tuxer Gletscher ins Schmirrntal stehen zwei „Normalrouten“ zur Auswahl; Rinnenfahrer können die Variante vom Kasererlift über die Höllscharte nehmen, Liebhaber langer Gletscherhänge starten am Olperer Ferner in das Vergnügen. An der Olpererbergstation lassen wir die Blicke schweifen. Was für ein Panorama. Dank der ungetrübten Sicht können wir von hieraus nahezu unsere gesamte Route einsehen. Im Vordergrund die Stubaier Alpen, dahinter die Wildspitze und am Horizont die Berge des Arlbergmassivs.

Unsere Befürchtungen, dass die schönen Hänge schon ausgespurt sein könnten, stellen sich als unbegründet heraus. Voller Vorfreude fahren wir auf den Wildlahnergrat zu. Linker Hand führt die Route in das Valstal, rechts des Grates geht es nach Schmirrn. 2-3 kleinere Turns, um das Gefühl für den Schnee zu erlangen, dann lasse ich es laufen. Immer wieder kommen kleinere Felsen oder Eisblöcke zum Springen in Sicht, die ich in meinem Rausch nicht auslassen kann. Was für ein gigantischer Spielplatz. Gegen 15h erreichen wir den Schmirrner Ortsteil Toldern. Das einsame Seitental des Wipptals ist einer der Gehimtipps der Innsbrucker Skitouren-Community. Die Sonnenterasse des Gasthofs Olpererblick lädt zum Verweilen ein, doch bis zur Abfahrt des Skibus bleiben uns nur wenige Minuten.

Mit größerem Zeitploster, hätten wir gerne den „ehrlichen“ Weg durch das Gschnitztal mit Zwischenstationen auf der Bremer und Nürnberger Hütte als Übergang ins Stubaital gewählt. Da uns nur vier Tage bleiben, muss es diesmal leider der Skibus sein. Somit sage ich in Steinach „good bye“ zu Markus und wechsel den Bus in Richtung Neustift, wo mein langjähriger schwedischer Skipartner Fredrik Anderson schon auf mich wartet.

Auf der Webcam des Stubaier Gletschers kann man nur erahnen, wo Lifte und wo Menschen sein könnten. Auch der Lawinenlagebericht könnte besser sein. In der Nacht hat es bis weit über 2000 Meter hinauf geregnet. Da erstmals in der Saison die unteren Schneeschichten durchfeuchtet wurden, rät der Lagebericht dringlichst von allen Abfahrten der Expositionen Ost über Nord bis West ab. Somit ist als Übergang in die Ötztaler Alpen die Abfahrt vom Daunkopf in das Griestal passé. Bleibt uns nur die Variante durch das Warenkar.

Gerade für den Erstfahrer sind nach wie vor keinerlei Konturen sichtbar. Behutsam tasten wir uns über die tief verschneite Gletscherzunge des Windachferners voran. Erst auf den letzten 200 Höhenmetern ins Warenkar fallen die Hänge steiler ab. Ausgerechnet hier werden wir jedoch Opfer des Frühlings und müssen mit Ski am Rucksack die Hänge überwinden, ehe wir in flacherem Gelände nochmals anschnallen können. Doch schlußendlich müssen wir auch die letzten Serpentinen nach Sölden erneut mit geschulterten Ski zurücklegen.

Wetter und Laufstrecken haben Zeit gekostet. Nun müssen wir uns beeilen, um noch die letzten Lifte zum Rettenbachferner zu erwischen. Mit Erleichterung stellen wir fest, dass die Flanke hinüber ins Pitztal sehr gefällig ausieht. Den Winterraum der Brauschweiger Hütte lassen wir rechts liegen und nehmen Kurs auf Mandarfen. Ein langer Tag mit vielen situativen Entscheidungen liegt hinter uns. Im Hotel treffen wir Simeon. Für die letzten Etappen, von Mandarfen über Kauner- und Paznauntal bis St. Anton sind wir nun zu Dritt.

„Was für eine Landschaft“, entfährt es Fredrik, als wir die Felle am Ufer des Rifflsees aufspannen. Fast ein wenig an Island erinnern mich die Bergformationen. Rund 900 Höhenmeter Aufstieg liegen vor uns. Die erste Hälfte können wir einer gut angelegten Spur folgen, danach heisst es spuren. Schritt für Schritt arbeiten wir uns in abwechselnder Führung bis in den weithin sichtbaren Sattel des 3083 Meter hohen Rostizjochs empor. Hinter unserer Aufstiegspur thront die Wildspitze als höchster Berg Nordtirols über allen anderen Gipfeln. Geradeaus blicken wir ins Kaunertal und inspizieren die Rinne unter unseren Skispitzen. Und erneut: sie ist unbefahren. Der Fairnis halber spielen wir Schere-Stein-Papier, wer als Erster fahren darf. Fred gewinnt. Mit einem Sprung überwindet er den kleinen Felsen, landet sauber in der Rinne und spielt förmlich in der ihm typischen Leichtigkeit mit den natürlichen Gegebenheiten. Schon wieder Powder.

Die Abfahrt zur Staumauer des Kaunertals misst gute 1300 Höhenmeter. Vor allem im oberen Teil folgt ein Hang auf den anderen. Immer wieder zücken wir die Kamera und lassen es klicken. Einziger Wehmutstropfen: beim Blick zurück entdecken wir immer wieder die Rinnen, die wir in Begleitung eines lokalen Guides sicherlich gefunden hätten. Doch wir wollen uns nicht beschweren. Zu schön ist die lange Abfahrt ins Kaunertal und herrlich erfrischend erwartet der Wellnessbereich des Lärchenhofs in Feichten unsere müden Knochen.

Tag sechs startet mit einem echten Früh-Stück. Bereits vor 8h sitzen wir im Skibus, der uns nach Ladis bringt. Schon Häufiger hat mich das Skigebiet Serfaus-Fiss-Ladis begeistert. Die Vielseitigkeit von einem breiten Pistenangebot über einfach zugängliche Offpiste-Varianten bis hin zu einer Vielzahl an steilen Rinnen, machen das Skigebiet zu einer echten Allround-Perle. Die zweifelsohne interessanteste Route vom Oberinntal ins Paznauntal führt über den Gipfel des 3004 Meter hohen Furglers. Starker Wind ist Vorbote des angesagten Wetterumschwungs. An der Bergstation der Planseggbahn halten wir uns „Rider’s right“ in das Seitental. Vorbei am Furglersee stehen wir gute zwei Stunden später unterhalb des Jochs. Der verfrachtete Neuschnee der Vortage auf überfrorenem Untergrund macht das Vorankommen schwierig. Immer wieder rutscht die komplette 40 Zentimeter dicke Oberschicht unter unseren Füßen weg. Die Traverse in einer No-Fall-Zone zum Gipfel ist uns bei diesen Bedingungen zu heikel. In gellendem Sturm starten wir einen letzten Versuch entlang des Sommerweges den Grat hinauf. Gnadenlos peitschen heftige Sturmböen gegen die breiten Ski und bringen uns fast ins Taumeln. Wir brechen ab.

Drei Skifahrer müssen am Vortag hier gewesen sein. Wir sind dankbar, helfen uns die Spuren doch deutlich bei der Orientierung. Zu unserer Überraschung ist der Schnee auf der Westseite noch immer fluffig, was uns nach dem Aufstiegskampf besonders freut. Nach einer Bachüberquerung als letztem Obstacle im unteren Abschnitt erreichen wir die Piste des Seer Skigebiets. Inzwischen hat der Regen eingesetzt. Angesichts der frühen Nachmittagszeit gönnen wir uns ein Après-Bier, bevor wir uns in die Fluten des Schwimmbads im Edelhotel Lamm stürzen. Herrlich so eine Freeride-Durchquerung der komforablen Art.

Der finale Abschnitt steht uns nun bevor. Vom Lattejoch im Kappler Skigebiet, das erst letzte Saison wieder durch die Austragung eines Freeride Worldtour Stopps geadelt wurde, können wir einen Großeil des Malfontals einsehen. Hier ist also die Stelle, an der Skigebietsplaner die Reviere von St. Anton und Kappl miteinander verbinden möchten. Auf den baumfreien Hänge cruisen wir in das Hochtal, folgen dem Forstweg und können glücklicher Weise deutlich weiter runter fahren als gedacht. Nach kurzem Fussmarsch erreichen wir Pettneu.

Klar, dass wir trotz der Strapazen einer langen Woche am Nachmittag noch in St. Anton skifahren gehen wollen. Wo sonst sollte unsere Tirol-Durchquerung enden als in der Wiege des alpinen Skisports. Valuga, Albona und Co. haben sich nicht ohne Grund einen legendären Ruf in der weltweiten Freeride-Community erarbeitet. Und auch für uns hat der Arlberg eine letzte Überraschung parat. Just in dem Moment, als wir im Sessel zum Schindlergrat Platz nehmen, kommt zu unserer Freude tatsächlich für einige Minuten die Sonne zwischen den Wolken hervor. Oben am Grat blicken wir noch einmal gen Osten. Sieben Tage, 28.000 Höhenmeter Abfahrt und gerademal drei nennenswerte Aufstiege. Was für eine Ausbeute für eine Tour der besonderen Art. Warum also in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah. Danke Tirol!

 

 

 

Skipässe

Tirol Snowcard
Gültig in allen Skigebieten der Tour außer St. Anton
Saisonpass: 737,00€

Kitz Allstar Card:
Gültig in Kitzbühel, Skiwelt, Wildschönau, Alpbachtal
1-Tages-Skipass: 53€
2-Tages-Skipass: 103€

Zillertaler Superpass:
Gültig in Hochzillertal-Hochfügen, Mayrhofen-Lanersbach, Hintertux
2-Tages-Skipass: 97,50 €

Stubaier Gletscher
1-Tages-Skipass: 44€

Sölden:
1-Tages-Skipass: 51€

Pitztal:
1-Tages-Skipass: 46€
Rifflsee Tourenkarte: 16€

Arlberg
1-Tages-Skipass: 51,00€

Topografische Karten
Alpenvereinskarte 34/2 Kitzbüheler Alpen Ost (Ski)
Alpenvereinskarte 34/1 Kitzbüheler Alpen West (Ski)
Alpenvereinskarte 33 S Tuxer Alpen (Ski)
Alpenvereinskarte 31/1 S Stubaier Alpen, Hochstubai (Ski)
Alpenvereinskarte 30/5 Ötztaler Alpen, Geigenkamm
Alpenvereinskarte 39/3 Ötztaler, Kaunergrat (Wanderkarte)
Alpenvereinskarte 3/2 Arlberggebiet (Ski)
Freeride Maps:
Kitzbühel Ost, Kitzbühel West, Sölden, Pitztal, Arlberg

Tourenführer
Skitourenführer Kitzbüheler Alpen, Panico-Alpinverlag
Skitourenführer Tuxer und Zillertaler Alpen, Panico-Alpinverlag
Skitourenführer Stubaier Alpen, Panico-Alpinverlag
Bergführer
Gerhard Stocker: www.dachsteinguides.com
Daniel Kopp: www.daniel-kopp.at
Matthias Schiestl: www.alpinschule-schiestl.at

Was man nicht verpassen sollte:
Riesen-Kaiserschmarrn in der Jochstubn, Skiwelt
Krautinger-Schnapps in der Wildschönau
Frisch gegrillte Spareribs auf der Gletscherhütte, Hintertux
Wellness im Hotel Lärchenhof, Feichten im Kaunertal
Abschluss-Apres-Ski im Moserwirt, St. Anton

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Spring Roadtrip auf der Suche nach Sonne und Schnee http://www.powder-shuttle.com/spring-roadtrip-auf-der-suche-nach-sonne-und-schnee/ http://www.powder-shuttle.com/spring-roadtrip-auf-der-suche-nach-sonne-und-schnee/#respond Thu, 02 Mar 2017 22:22:38 +0000 http://www.powder-shuttle.com/?p=1699 Der April, Der April, der macht was er will. Wie wahr diese Bauernweisheit sein kann, bekamen Markus Frosch und Martin Hesse letztes Frühjahr zu spüren. Anstelle einer geplanten Tauerntraverse  ließen sie sich von Wetter- und Schneebedingungen in vier Tagen durch drei Offpiste-Eldorados der  Ostalpen leiten. Am Ende fanden sie, wonach Freerider tagein tagaus auf der Suche sind: Deep Snow, Blue-Sky, Sonnenschein.

Cliffjumps gehoeren zu jeder Skitagesfahrt

Samstag früh 6h. Markus und ich treffen uns am Pendlerparkplatz von Holzkirchen. Die gesamte Gletscherausrüstung ist im Auto. Auf dem Programm stehen vier Tage in den hohen Tauern. Zu unserem Leidwesen hat sich die Wettervorhersage in den letzten Tagen immer weiter verschlechtert. Inzwischen werden am Alpenhauptkamm sogar Orkanböen mit über 100 Stundenkilometern gemeldet. Da keine am heutigen Tage erreichbare Destination in den Alpen uns eine entscheidend bessere Prognose in Aussicht stellen kann, entschließen wir uns, in die Gletscherwelt Weisssee hinauf zu fahren, um uns vor Ort ein Bild von der Situation zu machen.

Tiefschneeschwung auf Skitagesfahrt

Vor der charmanten Gondelbahn warten zwei ältere Damen auf Mitfahrer. Wegen des Sturmes schicken die Liftboys nur vollbesetzte Gondeln auf die Reise. Zu groß der Respekt, dass bei weniger Gewicht das Seil aus der Führung herausspringen könnte. 30 Minuten später erreichen wir leicht durchgeschüttelt aber dafür sicher die Rudolfshütte. Gut zehn Jahre ist es her, dass ich zuletzt hier oben war. Aus der Alpenvereinshütte ist inzwischen ein veritables Berghotel geworden; Schwimmbad, Sauna und Kletterhalle inklusive.

Als wir aus dem Schutze des Zugangstunnels heraus treten, peitscht uns bereits der Wind entgegen. Der Übergang zur Oberwalder Hütte wäre bei diesen Bedingungen alles andere als vernünftig. Schnell verwerfen wir diese Idee, lassen einen Teil unseres Gepäcks in der Rudolfshütte und machen uns auf den Weg zur Granatspitze. Natürlich ist es nicht die Tour, die wir uns vorgestellt hatten, aber jetzt geht es darum, das Beste aus dem angebrochenen Tag zu machen.  Vorbei am Weißsee arbeiten wir uns Meter für Meter den Berg hinauf. Der Schnee ist stark verblasen, aber dennoch besser als erwartet. Immer wieder winkt uns der Gipfel der Granatspitze durch Wolkenlöcher hindurch entgegen. Mit Freeride-Ski am Fuß gehören wir sicher nicht zu den Speed-Begehern. Dafür nutzen wir das gemächliche Tempo, um uns beim Herauflaufen bereits die beste Abfahrts-Line heraus zu suchen.

Nach zwei Stunden Aufstieg erreichen wir den Gipfelaufbau.  Der Stubacher Schönblick als Nachbargipfel der Granatspitze macht heute seinem Namen ganz und gar keine Ehre. Das Pfeifen des Sturmes wird immer stärker. Längst sind wir dazu übergegangen, nur noch per Zeichensprache miteinander zu kommunizieren. Wenig verwunderlich, dass wir die Letzten am Berg sind. Entschlossen steigen wir in den finalen Steilhang ein. Was bei Normalbedingungen keinerlei nennenswerte Hindernisse darstellt, wirkt bei diesem Sturm plötzlich wild und bedrohlich. Oberhalb eines Felsriegels richten wir den Blick nach Oben Gipfel. Weniger als einhundert Höhenmeter trennen uns noch vom Gipfelkreuz. Immer wieder zwingen uns die Böen, uns vom Wind weg zu drehen. Es ist zu gefährlich. Wir drehen um. Im Sturm ziehen wir Felle runter und machen uns fertig für die Abfahrt.

Die 800 Höhenmeter hinunter zum Weißsee sind fluffiger als erwartet. Zwar ist es kein Wetter für Long Turns, dafür finden wir in den Mulden immer wieder Triebschneeansammlungen, die das Gefühl von Powder aufkommen lassen.  Erst als wir über den eingeschneiten See waten, kommt die Rudolfshütte wieder in Sicht. Den abschliessenden Gegenanstieg bewältigen wir im Sprint, schließlich wartet nun der angenehme Teil des Tages auf uns.

Nach einem schnellen Bier an der Bar lassen wir uns in die Fluten des Pooles gleiten. Herrlich die müden Knochen im warmen Wasser regenerieren zu lassen. Das große Fenster mit Blick in die Gebirgswelt mag ja noch recht normal erscheinen; dass man aber auch direkt aus der Sauna einen Panoramablick par Excellence genießen kann, hat inmitten der der rauen hochalpinen Bergwelt der hohen Tauern schon etwas Imposantes.

Die Wettersituation am nächsten Morgen ist unverändert. Um uns ein Wenig zu bewegen, machen wir uns auf den Weg zum Stubacher Schönblick. Doch auch heute denkt der Sturm gar nicht erst daran, nachzulassen. Im Gegenteil. Die peitschenden Böen zwingen uns schon auf halber Höhe zum Umdrehen. Doch was nun? Fast durch den gesamten Alpenraum zieht in den nächsten 30 Stunden eine Schlechtwetterfront mit jeder Menge Niederschlag. Nur der Passo Tonale scheint sich laut Wetterradar gegen dieses Tief wehren zu können. Die Entscheidung steht. Lieber vier Stunden Autofahrt als zwei weitere Tage hier oben im Kampf gegen die Elemente. Über die mautfreie alte Gerlospassstraße und den Brenner steuern wir Richtung Bella Italia.

Auch wenn mir gut informierte Freeride Urgesteine schon des Öfteren von den unzähligen Möglichkeiten rund um den Passo Tonale vorgeschwärmt hatten, so hatte die abgelegene Gegend zwischen Alpenhauptkamm und Ortler bis dato noch nie auf meiner Route gelegen. Umso neugieriger blicke ich aus dem Fenster, als sich unser Auto die letzten Serpentinen zur Passhöhe hinauf schraubt. Selbst als Skiromantiker kann ich diesem Ort, der mich sogleich an architektonische Schönheiten wie Les 2 Alpes erinnert, nicht abgewinnen. Doch ähnlich wie in manch einer französischen Skistation hellt sich meine Laune von einer auf die andere Sekunde auf, als ich die Couloirs auf der Presena Seite erblicke. Diese müsste man mit der Gondelbahn relativ einfach erreichen können. Morgen werden wir es wissen.

11 Kilometer sollen wir laut Navi die Passstrasse auf der anderen Seite wieder hinunter fahren nach Ponte di Legno. Während der Hauptsaison kann man diese Strecke mit einer Gondel überwinden. Mitte April scheint sich der Betrieb für die letzten Skifanatiker nicht mehr zu lohnen. Ponte di Legno auf 1300 Metern strotzt nur so von italienischem Charm. Keine Spur mehr von französischer Funktionalität. Vielmehr fühle ich mich an das Flair der spanischen Pyrenäen erinnert. Auch im Hotel merken wir sofort, dass wir in Italien sind. Ein Grappa zur Begrüßung, dann bringen wir erstmal unsere Sachen aufs Zimmer. 58€ für zwei Personen inklusive eines hervorragenden 3 Gänge Menüs finden wir wirklich „outstanding“.

Pünktlich um 8:30h stehen wir an der Presena Gondel. Noch ist die Auffahrt gesperrt, zu viel Neuschnee hat Pedrus  in den letzten Tagen abgeworfen. Eine Dreiercrew hat den langen Weg aus dem Baskenland auf sich genommen, um ebenfalls dieses Freeride Eldorado zu erkunden. Nach zwei Tagen untätigem Rumsitzen sind sie ähnlich heiß wie wir auf die ersten Turns. Dann ist es soweit. Die Kette wird geöffnet und mit der ersten Kabine des Tages dürfen wir hinauf.

Gemeinsam mit den Basken blicken wir an der Bergstation auf 3.016m über der Wasseroberfläche in das rückwärtige Backcountry. Der Monte Adamello, der sowohl dem Skigebiet am Tonale Pass als auch der gesamten Gebirgszug seinen Namen verleiht, versteckt sich in den Wolken. Mit 3.539 Metern ist er der unumworbene König im westlichen Trentino. Nutzt man die Gondel, um den in eine prächtige Winterlandschaft eingebetteten Lago Mandrone zu erreichen, werden die anschließenden  1.100 Höhenmeter Aufstieg mit insgesamt 2.800 Höhenmetern purem Offpiste-Vergnügen belohnt. Gletscherausrüstung und Erfahrung in spaltigem Gelände sind bei dieser Unternehmung in jedem Fall ein Muss.

Bei den heutigen Wetterverhältnissen kommt diese Tour nicht in Frage. Stattdessen stechen wir rechts und links der Pisten in den frischen Powder. Aus der Gondel inspizieren wir die unterschiedlichen Möglichkeiten in diesem langgezogenen Hochkessel. Couloirs und steile Flanken in drei unterschiedlichen Expositionen. Himmlisch. Nach drei Abfahrten entschließen wir uns für eine Flanke in Nordost Exposition. Schnell sind die Felle an den Ski und wir stapfen los. Außer uns ist nur noch eine Gruppe der Trentiner Bergrettung auf Ausbildungsmission unterwegs.

Schritt für Schritt setze ich einen Fuß vor den anderen. Offenbar ist auch die Adamello-Gruppe nicht von dem Sturm der letzten Tage verschont geblieben. Blankgefegtes Eis folgt auf tief eingeblasene Mulden. Je weiter wir in die Lee-Seite vordringen, desto tiefer wird der Schnee. Als ein unüberhörbares Wumm-Geräusch die winterliche Stille durchbricht, schauen wir uns kurz in die Augen. Zeit für ein Schneeprofil. Wie richtig diese Entscheidung war, zeigt uns der Rutschblock. Die oberen 30cm rutschen ohne jeglichen Halt ab und auch die folgenden 20cm haben nicht gerade eine besonders gute Bindung zur Grundschicht. In dieser Exposition ist es zu gefährlich. Lieber fahren wir einige Meter weiter und versuchen unser Glück an der gegenüberliegenden Rinne mit südlicher Ausrichtung. Das Schneeprofil dort spricht eine gänzlich andere Sprache. Hier haben wir zwar weniger Tiefschnee, dafür dürfte aber nichts schief gehen. Rund vierzig Minuten später stehen wir oben an der Ridge. Die Vorfreude auf diesen langersehnten Run steigt. Mit zwei Short Turns umfahre ich den Felsblock inmitten des Steilabschnitts, ziehe mit zwei mittleren Radien in das Hauptcouloir und lass es schließlich nahe der Falllinie laufen. Wow, der Schnee ist viel besser als wir es beim Aufstieg angenommen hätten. Echter Spring-Powder im April, klasse!

Da eine Wolkenfront hereinzieht, nehmen wir uns Zeit für eine gemütliche Mittagspause. Bei einem Trentiner Apfelstrudel und einer herrlich dickflüssig puddingartigen heißen Schokolade sind die Kraftreserven schnell wieder aufgefüllt. Magnifico! Dank WLAN lesen wir uns im Internet kurz die Optionen für den Nachmittag durch. Klettergurt und Seil, mit denen sich eine ganze Reihe weiterer Runs erreichen ließen, wollen wir nun nicht extra aus dem Auto holen. Unsere Wahl fällt auf das Diavolo Couloir, das uns auf der gestrigen Anreise bereits ins Auge gestochen war. Anhand eines Fotos finden wir heraus, wo der Einstieg in das Couloir sein muss. Nach einigen kleineren Hängen sind 100 Höhenmeter Gegenanstieg in die markant v-förmige Felslücke angesagt. Was bei entsprechender Schneelage ein Selbstläufer wäre, bedarf auf den schneefreien Südhängen doch einiger Konzentration. Nicht gefährlich, doch aber etwas unangenehm ist der steile Aufstieg über rutschiges Grasgelände.

Als auch Markus in der Felslücke steht, blicken wir auf der Frontseite hinunter auf Passo Tonale. Die Bergwacht-Gruppe muss eine Stunde vor uns hier gewesen sein und scheint im unteren Teil noch Bergungstechniken zu trainieren. Einzeln fahren wir in die Rinne ein und genießen den letzten Run des Tages. Bei guten Bedingungen wäre das Diavolo Couloir ein echter Hit. Als wir auch die zweite Steilstelle geschafft haben, suchen wir uns mal auf Ski, mal zu Fuß einen Weg über das Hochplateau zum Parkplatz. Die Mission fürs nächste Jahr steht fest: einmal hierher kommen, wenn Schneedecke und Neuschnee stimmen und die Adamello Gruppe nochmal richtig kennenlernen. Zurück in Ponte de Legno überprüfen wir bei einem Gelato die Wettervorhersage. Sie hat sich nicht geändert. Für morgen verspricht das Engadin die besten Bedingungen. Im Grunde nur ein Steinwurf von hier entfernt. Schnell buchen wir ein Hotel in Tirano, der italienischen Grenzstadt zu Fuße des Bernina Passes springen ins Auto und verspeisen auf dem Weg noch die obligatorische Pizza.

Piz Palü, Diavolezza oder Corvatsch ist die Frage als sich in der Früh unser Auto die Passstraße hinaufquält. Bei 70cm Neuschnee über Nacht fällt Piz Palü flach. Wir entscheiden uns für den Corvatsch, nicht zuletzt, da das dortige Panorama an solch einem Bilderbuchtag wie gemacht ist für echte Powdershots.

Wie erwartet, sind wir nicht die Einzigen, die es an diesem Morgen auf die Hänge oberhalb Silvaplanas zieht. Auf direktem Wege fahren wir zur Bergstation. Bei normalen Bedingungen sind die Möglichkeiten am Corvatsch schier grenzenlos. Ob das sagenumwobene North Face, der Corvatschgipfel, das West-Couloir oder die endlose Abfahrt durch das Rosegtal nach Pontresina, wer einen dieser Runs bei Tiefschnee erleben darf, wird für lange Zeit ein Lächeln auf dem Gesicht behalten.

Noch hängen die letzten Wolken über den Königen des Engadins. Zögerlich geben sie die Sicht auf Piz Roseg und Biancograt frei. Wir schießen einige Fotos und machen uns fertig für die erste Abfahrt. Einige Schwünge zum warm werden auf der Piste und schon geht es hinein ins Vergnügen. Tatsächlich ist der Neuschnee so tief, dass im flacheren Gelände an ein Vorankommen nicht zu denken ist. Erst im zweiten Hang können wir Speed aufnehmen. Powder bis zur Hüfte und das im Ende April. Wahnsinn.

Angesichts der Schneemengen ist an die klassischen Runs nicht zu denken. Mit Stufe 4 ist die Lawinengefahr eher noch positiv ausgedrückt. Heute ist wirklich Vorsicht angesagt. Entsprechend intensiv lassen wir unsere Blicke schweifen, in welche Hänge wir hineinfahren wollen. Vor allem die kurzen Hänge um die Fuorcla Surlej wirken sicher. Mit drei, vier Schwüngen schiesse ich auf das Cliff zu und segel durch die Luft. Kaum zu merken ist die Landung, so weich ist der Schnee.

Bei Auffahrt Nummer drei blicken wir wieder aus der Gondel über die Hänge. Geräuschlos aber mit voller Wucht reißt einer der zentral gelegenen Hänge ab. Was für ein Glück, dass dort kein Skifahrer erwischt wurde. Vor zwei Minuten waren dort noch 2 Rider hineingefahren. Nach einer kurzen Mittagspause wechseln wir auf die Hänge unterhalb der Mittelstation. Da sich fast alle am heutigen Tage auf die obere Sektion konzentrieren, sind hier noch viele Hänge nahezu unverspurt. Ein ums andere Mal zücken wir die Kamera und lassen es klicken. Staubender Puderzucker und die Seen wie langgezogene Fjorde im Hintergrund, was könnte es Schöneres geben.

Mit etwas Glück erreichen wir noch die letzte Gondel des Tages. Vorsichtig werfen wir einen Blick in das Westcouloir, ob es im Laufe des Tages vielleicht bereits befahren wurde. Selten wird man es vorfinden, dass sich an einem solchen Prachttag niemand in das Couloir hinein wagt. Besser so. Auch wir wollen das Glück nicht heraus fordern und nehmen stattdessen eine letzte Route durch die einfach zugänglichen Hänge des Corvatsch. Bei einem Abschlussbier lassen wir uns auf der Terrasse an der Mittelstation in die Sessel fallen. Nun hatten wir zwar keine Tauerndurchquerung, dafür aber die Vielfalt von drei Freride-Revieren in drei Ländern in vier Tagen. Ein Tourendorado, ein Couloir-Paradies und ein Blue-Bird Powder Day. Es lebe ein Spring Trip im April.

 

 

Reiseinfos

Für den Roadtrip mit den Stationen Gletscherwelt Weißsee, Passo Tonale und Corvatsch ist es fast unumgänglich, ein Auto zu verwenden. Während die Gletscherwelt oberhalb des Pinzgauer Örtchens Uttendorf liegt, bildet der Passo Tonale in Italien den Übergang von Trentino zur Lombardei. Von dort sind es nochmals rund drei Stunden im die Corvatschbahn im Graubündner Ort Silvaplana zu erreichen.

 

Ski & Spass

Gletscherwelt Weißsee:
Mit 23 Kilometern ist das Pistenangebot der Gletscherwelt überschaubar. Freerider können hingegen auch Tage nach dem letzten Schneefall echte Traumhänge finden. Und wer die Rudolfshütte als Ausgangspunkt für Skitouren in die Hohen Tauern nimmt, wird Schwierigkeiten haben, sich bei der Vielzahl an Optionen überhaupt zu entscheiden.  Hochfürlegg, Stubacher Sonnblick, Granatspitze und Hocheiser sind nur ein kleiner Auschnitt möglicher Gipfelziele.

Passo Tonale:

28 Lifte und rund 100 Kilometer Piste zieren auf einer Höhe von 1800 bis 3000 Metern die Hänge rechts und links des Tonale Passes. Während oben auf Plateau des Presena Gletschers viele Rennläufer und Nationalteams ihr Kanten in den Schnee bohren, bilden die Couloirs und das Backcountry ein wahres Freeride Eldorado. Hierbei lassen sich auf der Abfahrt von der Bergstation bis nach Ponte die Legno 1800 Höhenmeter sowohl im Powder als auch auf der Piste zurücklegen. In jedem Fall ist es empfehlenswert, Abseilausrüstung mit dabei zu haben. Nochmal eine Spur alpiner wird es auf dem Weg zum Adamello Gipfel. Die imposanten Gipfel der Adamello Gruppe bilden die südlichsten 3000er der Ostalpen.

Corvatsch:

Der König des Engadins gehört mit seinem von 1797 bis 3303 Meter reichendem Skigebiet zu den fünf höchsten Skirevieren der Schweiz. Ob Familien, Freerider, Tourengeher und Promis, der Corvatsch hat für jeden etwas zu bieten. 14 Liftanlagen ermöglichen den Zugang zu 120 Kilometern Piste. North Face und Westcouloir lassen sich auch ohne intensive Ortskenntnisse gut erkunden. Für weitergehende Runs sollte man die notwendige Erfahrung mitbringen oder sich einem Guide anschließen.

 

Highlights
Neben unvergesslichen Gipfelmomenten ist die Rudolfhütte schon ein Highlight für sich. In Schwimmbad, Fitnessraum, Sauna oder Kletterhalle wird es einem auch an einem Schlechtwettertag garantiert nicht langweilig.

Am Passo Tonale sind die zahlreichen Backcountry Abfahrten hinunter nach Ponte die Legno Highlights für sich. Besonders attraktiv ist die Kombination eines Freeride Tages rund um den Passo und einem Skitourentag zum Adamello Gipfel. Nach endlosen Powderruns am ersten Tag warten eine einmalige Atmosphäre und erstklassiges Essen im Rifugio Mandrone, ehe man früh morgens zum Gipfel aufbricht.

Highlights am Corvatsch

Absolutes Highlight ist die 45 minütige Besteigung des Corvatsch Gipfels. Nachdem man das einzigartige Panorama mit den langgezogenen Seen, den wilden Gletschern und dem wunderschönen Biancograt in sich aufgesogen hat, wartet mit dem Gipfelcouloir eine der schönsten Abfahrten im gesamten Engadin.

Essen

Gletscherwelt
Die Rudolfshütte bietet sowohl Halbpension als auch einen Mittagssnack an. Hierüber sollte man sich bei der Zimmerreservierung informieren.

On the Road
Wer auf dem Weg nach Italien direkt an der Grenze Pizza und Pasta essen möchte, sollte in Brenner Ort Stopp machen. In der Pizzeria – Spaghetteria Da Andrea fühlt man sich direkt in Bella Italia angekommen.

In Tirano serviert die Pizzeria Bernina weit mehr als nur die italienische Lieblingsspeise. Besonders zu empfehlen ist die gemischte Fischplatte.

 

Schlafen und Wohlfühlen

Gletscherwelt
In der Gletscherwelt sollte man unbedingt in der Rudolfshütte übernachten. www.alpinzentrum-rudolfshuette.at

Adamello
Wer das italienische Flair von Ponto di Legno der Skistation Passo Tonale vorzieht, dem sei das Albergo Al Maniero ans Herz gelegt. Es dürfte eine echte Herausforderung sein, ein besseres Prei-Leistungsverhältnis heraus zu holen.

Tirano
Frühaufsteher, die das italienische Dolce far Niente lieben, können auf dem Weg von Tonale ins Engadin in der lombardischen Kleinstadt Tirano Halt machen. Das Hotel Bernina bietet gute Zimmer, ein für italienische Verhältnisse spitzen Frühstücksbuffet und für hervorragendes Abendessen muss man nicht einmal das Haus verlassen.

Skipasspreise:

Gletscherwelt:
1 Bergfahrt: 16€
Berg- und Talfahrt: 22€
Tagesskipass: 35€

 

Adamello Ski:

Tagesskipass: 41€
6 Tage: 206€

Engadin:
1 Tag: 89CHF
6 Tage: 376CHF
Tipp: Übernachtet man in einem der Partnerhotels, so kostet der Skipass 35CHF, buchbar über www.corvatsch.ch.
 

 

 

 

 

 

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Freeskitour auf das Brechhorn, das Matterhorn des Brixentals http://www.powder-shuttle.com/freeskitour-auf-das-brechhorn-das-matterhorn-des-brixentals/ http://www.powder-shuttle.com/freeskitour-auf-das-brechhorn-das-matterhorn-des-brixentals/#respond Tue, 14 Feb 2017 10:52:52 +0000 http://www.powder-shuttle.com/?p=1680 Was tun, wenn in Wintern wie diesem die niedrigeren Skigebiete kaum Powder zu bieten haben und in höheren Lagen Stürme vielerorts für einen unberechenbaren Schneedeckenaufbau gesorgt haben. Freetouring ist unsere Antwort. Und das geht bei mageren Schneehöhen von unter einem Meter in kaum einer Gegend besser als auf den Grashängen der Kitzbühler Alpen. Die Aussicht auf 1000 Höhenmeter Offpiste-Vergnügen bei gerademal 75 Minuten Aufstieg brachte uns auf das Matterhorn des Brixentals, das 2032 Meter hohe Brechhorn. Seht selbst, was für ein fantastischer Tag dabei rausgekommen ist:

Tagesskifahrt Westendorf

Fleidingalm in der Sonne

Skitagestour auf das Brechorn

Kitzalps auf einer Tagesskifahrt

Gipfelgrat des Brechhorns

Der Gipfel des Brechhorns - 2032 Meter über dem Meer

Line-Check im Gipfelhang

Powder pur - einfach Weltklasse

Danke an Manu für einen spitzen Tag in den Kitzalps.

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Kitzalps at its best – An einem Tag rund um den Großen Rettenstein http://www.powder-shuttle.com/kitzalps-at-its-best-an-einem-tag-rund-um-den-grossen-rettenstein/ http://www.powder-shuttle.com/kitzalps-at-its-best-an-einem-tag-rund-um-den-grossen-rettenstein/#respond Tue, 14 Feb 2017 10:28:29 +0000 http://www.powder-shuttle.com/?p=1653 Was tun, wenn trotz kalter Temperaturen der Schnee auch im Februar immernoch nicht so richtig vom Himmel kommen will? Unsere Antwort: ab in die grasigen Berge der Kitzbühler Alpen. Nachdem wir in den letzten Wochen schon einige richtig gute Skitage in der Bergwelt zwischen Zillertal und der Gamsstadt verbracht hatten, hatten wir dieses Mal einen besonderen Plan. In einem Tag von Westendorf über das Kitzbühler Skigebiet und die Wildkogelarena zurück nach Westendorf. Oder anders ausgedrückt: einmal rund herum um den Großen Rettenstein.Tagesskifahrt Westendorf Kitzbuehel

Pünktlich um 8:40h biege ich in den Parkplatz des Wörgler Bahnhofs ein. Marius, mit dem ich in den letzten Wochen schon so manch eine Tour unternommen habe, wartet bereits auf mich. Auf der Fahrt Richtung Brixental diskutieren wir noch einmal die sinnvollen Optionen des Tages. Schnell sind wir uns einig: der wahnsinnige Powder-Tag dürfte es nicht werden, also lieber eine interessante Tagestour. In einem Tag die drei Skigebiete von Westendorf, Kitzbühel und Neukirchen am Großvenediger zu befahren, ist mir schon längere Zeit im Kopf herum geschwirrt. Und heute scheint der perfekte Tag zu sein, es endlich in die Tat umzusetzen.

Um kurz nach neun sitzen wir in der Westendorfer Alpenrosenbahn. Mit großer Freude zeige ich Marius, was man hier in meinem geliebten Homespot außerhalb der Pisten so alles anstellen kann. Als Wahlinnsbrucker ist er sichtlich überrascht, wie es sein kann, dass selbst drei Tage nach dem letzten Schneefall die interessantesten Hänge kaum ausgefahren sind. Das Wetter weiß in der Früh offenbar noch nicht so ganz, was es uns für diesen Tag bringen möchte. Dicke Wolkenschichten schieben sich immer wieder vor die Sonne. Erst als wir am Fleidinggipfel stehen, beginnen die Wolken sich langsam aufzulösen.

Von Oben auf die Wolken blicken, umgeben von Gipfeln, die wie Eisberge aus der Wolkenschicht herausragen. Dies ist schlichtweg ein Gefühl der Freiheit, wie es schöner kaum sein könnte. In Nullkommanix zückt Marius die Kamera und hält meine ersten Turns auf Bildern fest, ehe ich im Dickicht der tief hängenden Wolkendecke verschwinde.

 

Brechhorn und Gamskogel lassen wir heute links und rechts liegen und fahren auf der Ki-West-Piste ins Aschauer Tal. Dank des permanenten Pendelbusses zwischen Ki-West und Skirast erreichen wir in wenigen Minuten das Kitzbühler Skigebiet und nehmen Gondel und Sessellift hinauf zum Pengelstein. Inzwischen hat sich die Sonne gegen die Wolken durchsetzen können. Wie häufig der Fall, entdecken wir auch heute nur wenige Meter von den Pisten entfernt eine wunderschöne unbefahrene Line. Auch wenn die Zeit drängt, diese zehn Minuten müssen sein, um die Line zu fahren und die Bilder für die Ewigkeit in den Kasten zu bringen.

Marius Armwinken in mein Signal. Mit zweimal abstoßen fahre ich in den steilen Trichter hinein. Schon beim ersten Turn merke ich, dass in dieser Nordostexposition eine herrlich  Dreißigzentimeterschicht fluffigster Powder liegt. Schwung für Schwung fliegt das feine Weiß an meinem Kopf vorbei. Wow, damit hätte ich heute nicht gerechnet.

Kurz überlegen wir, ob wir uns die Zeit nehmen sollten, um auf den Schwarzkogel zu hiken, doch die Zeit drängt. Lieber fahren wir einmal durch den Saukasergraben hinaus, nehmen das Taxi nach Jochberg und steuern auf direktem Wege den Achtersessel zum Zweitausender an. Bis hierher kannte ich die Strecke aus dem Effeff. Ein letztes Mal blicken wir auf das weitläufige Skiareal der Tiroler Promistadt, dann nehmen wir Schwung, um möglichst um die Mulde zwischen Zweitausender und Rossgruber möglichst hoch verlassen zu können. Aus vielen Befahrungen weiß ich, dass es zeitlich kaum einen Unterschied macht, ob man die Felle aufzieht oder 20 Minuten per Boothike aufsteigt. Wir entscheiden uns für Letzteres, schultern unsere Ski und stapfen los. Als wir die Kante erreichen, von der aus man entlang der Salzburger-Tiroler Landesgrenze zum Stangenjoch abfahren kann, ist es bereits 14h. Vielleicht hätten wir uns doch nicht so viel Zeit für Fotos lassen sollen. Kurz durchdenken wir die vier Möglichkeiten: a. die gemütliche Variante per Direktabfahrt nach Aschau und mit dem Skibus zurück zur Ki-West-Gondel; b. Felle aufziehen und möglichst nahe an den Felsen des mächtigen Rettensteingipfelaufbaus Richtung Windautal queren; c. hinunter ins Mühlbachtal und Aufstieg zum Frühmesserlift in der Wildkogelarena  oder d. vom Mühlbachtal direkt Richtung Herrensteigscharte aufsteigen. Da der Tag lang ist und ohnehin vorsichtshalber Stirnlampen im Rucksack haben, entscheiden wir uns für das Mühlbachtal. Ob wir am Ende Variante c. oder d. wählen, können wir uns später noch überlegen.

Auf den sonnigen Südhängen des Pinzgaus wirken die Schneebedingungen schon wie sonst im März. In feinstem Firn ziehen wir unsere Turns gen Tal. Je weiter wir vom Trubel des Skigebietes entfernen, desto ruhiger wird es um uns herum. Still und wunderschön liegt es da, das Mühlbachtal, abgeschieden als wären wir weit weg von jeglichen Einrichtungen menschlicher Zivilisation. Einige Meter vor den im Winter unbewohnten Häusern der Vorstadl Grundalm ziehen wir die Felle auf. Um den letzten Lift noch zu erreich müssten wir uns ganz schön beeilen. Ohne große Pause marschieren wir los. Rennen wäre vielleicht das angebrachtere Wort. Die ersten vierhundert Höhenmeter bringen wir in rund fünfundvierzig Minuten hinter uns. Kurz halten wir inne, um final zwischen Variante c. und d. abzuwägen. Macht es wirklich Sinn, zum Lift hinüber zu marschieren, auf die Gefahr, dass dieser bereits geschlossen hat? Wir entscheiden uns dagegen. Die Gipfel von Frühmesser und Grasleitkopf scheinen zum Greifen nahe. Diese Entscheidung gibt uns die Freiheit, endlich unsere Semmeln zu verzehren. Etwas Energie schadet nicht für die letzten 600 Meter bergwärts.

Ski-Tagesfahrt mit Skitour

Über die Wiesen der Hafen Hochalm nähern wir uns der 2028 Meter hoch gelegenen Herrensteigscharte. Im stärker werdenden Wind kämpfen wir uns auf den Grat hinauf und können nun den weiteren Verlauf unserer Route einsehen. Früher des Tages wären wir sicherlich zum Grasleitkopf aufgestiegen. Nun ist es aber unser Ziel, möglichst noch in den letzten Sonnenstrahlen des Tages den Gipfel der Geige erreichen. In entgegengesetzter Richtung sehen wir zwei andere Tourengeher, die offenbar Richtung Labalm abfahren wollen. Überrascht, um diese Uhrzeit noch andere menschliche Lebewesen hier oben zu Gesicht zu bekommen, queren wir durch die Nordostflanke des Grasleitkopfs in die Geigenscharte. Die untergehende Sonne hüllt die Felsbastion des Großen Rettensteins in einen zauberhaften Schleier. Kein Geräusch weit und breit. Nur die Berge der Kitzbühler Alpen in ihrer vollen Pracht.

Begeistert von dieser wundersamen Atmosphäre blicken wir zum Gipfelkreuz des Gamsbeiles empor. Keine fünfzehn Aufstiegsminuten trennen uns von diesem formschönen Gipfel, der noch immer die letzten Sonnenstrahlen des Tages auf sich vereint. Sicher wäre es schön, das Gamsbeil noch zu erklimmen, doch angesichts des aufziehenden Sturms und der fortgeschrittenen Tageszeit lassen wir die Vernunft siegen. Bei einer letzten Tasse heißem Tee verstauen wir die Felle in den Rucksäcken, studieren noch einmal die Tourenkarte und machen uns zur Abfahrt bereit. 1200 Höhenmeter Abfahrt liegen uns zu Füßen hinab bis zum Gasthaus Steinberg im Windautal. Schon bei den ersten Schwüngen merke ich, dass auch hier noch richtiger Pulverschnee liegt. Mein Freuenschrei signalisiert Marius, dass er es richtig laufen lassen kann.

An der Miesenbachalm drehen wir uns nochmal um und studieren die Nordwestabbrüche von Gamsbeil und Westerachkopf. Für die eine oder andere Rinne könnte es sich lohnen, bei mehr Schnee mal wieder hierher zu kommen.

Als bei einer Bachüberquerung ein kurzer Gegenanstieg überwindet werden muss, ist es an der Zeit, die Stirnlampen einzuschalten. Gerade im Wald ist es inzwischen doch ziemlich dunkel geworden. Vorausschauend arbeiten wir uns über Lichtungen und Almwiesen weiter Richtung Tal bis wir unterhalb der Gamskogelhütte auf den Fahrweg treffen. Gut fünfzehn Minuten müssen wir diesem noch talabwärts folgen. Spätestens jetzt merken wir bei jedem Stockschub, dass wir heute einige Meter auf- und abwärts in den Knochen haben. Umso mehr freuen wir uns, als nach einem letzten Waldstück das Licht des Steinberghauses vor uns auftaucht.

Selten war ein Radler so schnell leer getrunken wie in diesem Moment. Bei Schnitzel und Kaiserschmarrn lassen wir den Tag noch einmal Revue passieren. Zwei Skigebiete, am Nachmittag eine Tausend-Höhenmeter-Skitour in absoluter Einsamkeit und trotz schlechten Winters viele viele first Lines im Powder. KItzalps, wir freuen uns schon auf das nächste Abenteuer!

www.kitzbuehel.com

www.skiwelt.at

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Cruisen auf der längsten Pistenfahrt Österreichs http://www.powder-shuttle.com/cruisen-auf-der-laengsten-pistenfahrt-oesterreichs/ http://www.powder-shuttle.com/cruisen-auf-der-laengsten-pistenfahrt-oesterreichs/#respond Fri, 13 Jan 2017 12:16:46 +0000 http://www.powder-shuttle.com/?p=1579 Quer durch die Kitzbühler Alpen führt die längste Pistenfahrt Österreichs. Früh aufstehen ist angesagt, um die zwei Bundesländer, drei Regierungsbezirke, die Skigebiete von sieben Gemeinden und rund 35 Kilometer Piste, die auf der Route zwischen Itter im Tiroler Unterland und Mittersill im Pinzgau liegen, an einem Tag abzufahren.

Über Superlative von Skigebieten kann man kontrovers diskutieren. Ob Prädikate wie die höchste Aussichtsplattform, die meisten Après-Ski-Bars oder die längste Nachtskipiste im Skiurlaub wirklich notwendig sind, bleibt jedem Urlauber selbst überlassen. Über die Möglichkeit, den ganzen lieben langen Tag auf den Brettern zu stehen,  ohne auch nur einen einzigen Pistenmeter doppelt absolvieren zu müssen, darüber dürfte sich jeder sportlich ambitionierte Skifahrer freuen.

Los geht es früh morgens nur wenige Kilometer von der Autobahnausfahrt Wörgl-Ost entfernt an der Salvistabahn in Itter. Beim kurzen Warm-Up-Stretching neben der Kraftalm grüßt der Wilde Kaiser, der mächtig und erhaben in der Morgensonne glänzt. Mit nur zwei Abfahrten geht ins Hinüber ins Skigebiet des Nachbarortes Hoch-Söll und hinauf auf den Gipfel der Hohen Salve, die nicht umsonst als schönster Aussichtsberg Tirols gilt.

Pistenliebhaber und Offpiste-Fans finden unterschiedliche Varianten hinunter nach Brixen im Thale und nehmen gleich auf der anderen Gegenseite die Skiweltbahn ins Skigebiet Westendorf, das sich von der Choralpe über Fleiding und Gampenkogel bis ins Kirchberger Spertental erstreckt. Die überdimensionalen Kicker im riesigen Funpark bieten viel Luft für einen zusätzlichen Thrill. Freerider warten nur darauf, neben der K-West-Bahn den einen oder anderen Sprayturn in den Schnee zu ziehen.

Die Grundsteine für diese längste Pistenfahrt Österreichs liegen in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Im Jahr 1926 markierte der Baubeginn der ersten Hahnenkammbahn den Startpunkt für Kitzbühels rasante Entwicklung als Skimekka. Mit den drei Großprojekten 3S, Ki-West und Skiweltbahn sind die Skigbiete Skiwelt, Westendorf, Kitzbühel-Kirchberg und Jochberg-Pass Thurn in den letzten Jahren immer näher zusammen gewachsen. Lediglich eine winzige Lücke tut sich noch auf. Diese kann allerdings binnen drei Minuten zwischen Ki-West und Pengelsteinbahn mit dem Skibus überwunden werden, ehe es hinein geht in den  berüchtigten Kitzbühler Skizirkus. Vom Glamour der Gamsstadt ist hier oben wenig zu spüren. Auf den Pisten steht ganz klar der Skisport im Vordergrund.

Schwindelfreiheit ist gefragt, wenn man mit der 3S Bahn vierhundert Meter über dem Saukausergraben zur Wurzhöhe hinüber schwebt. Die breiten Pisten in den Aubachgraben laden zum Carven ein. Sobald man in den beiden Bärenbadkogel-Turbosesseln Platz genommen hat, kann man sich bereits auf die wohlverdiente Mittagspause in der urgemütlichen Bärenbadalm freuen. Unter dem Motto „echt guat“ werden auf der Sonnenterasse und in den zwei Jägerstuben Tiroler Spezialitäten regionalen Ursprungs serviert; bestes Rindfleisch stammt aus der hauseigenen Anguszucht und gibt Kraft für den letzten Abschnitt dieser kurzweiligen Tagestour.

Das Ziel ist nun zum Greifen nahe. Nur der Trattenbachgraben trennt Skifahrer noch von Zweitausender und Resterhöhe, über deren Rücken die innerösterreichische Landesgrenze verläuft. Das Salzburger Land heißt seine Gäste herzlich willkommen. Mit Tiefblicken auf die glitzernde Salzach werden die letzten Schwünge des Tages auf Piste Nummer 77 versüßt. 5.770 Höhenmeter stecken inzwischen in den Beinen, die sich nun auf der Neunzig minütigen Busfahrt zurück nach Itter wieder regenerieren können.

 

Infobox:

Skipass:
Die Kitzallstar Card gilt in der Skiwelt Wilder Kaiser-Brixental, im Skigroßraum Kitzbühel sowie in fünf weiteren Skiregionen.

Allgemeine Informationen:
www.kitzalps.com

Skigebietsinformationen:

Skiwelt Wilder Kaiser-Brixental
279 Kilometer Piste davon 210 Kilometer beschneit
91 Lifte

Skigebiet Kitzbühel
170 Kilometer Piste
33 Kilometer markierte Skiroute
54 Lifte

Skibusse:
Die Beförderung ist in der Kitzallstar Card inklusive. Busse verkehren regelmäßig auf den Strecken Mittersill-Kitzbühel, Kitzbühel-Hopfgarten und Hopfgarten-Itter.

Tipps:
Beginnt man die Tour in Hopfgarten statt in Itter, vereinfacht sich die Rückfahrt mit dem Skibus.
Die Route ist auch in entgegengesetzter Richtung möglich.

 

 

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Die Kitzbühel Freeride Safari http://www.powder-shuttle.com/die-kitzbuehel-freeride-safari/ http://www.powder-shuttle.com/die-kitzbuehel-freeride-safari/#respond Fri, 23 Dec 2016 16:42:58 +0000 http://www.powder-shuttle.com/?p=1564 Kitzbühel – Streif, Glamour, Stars und Sternchen; dafür ist die Kleinstadt im Tiroler Unterland weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Weniger bekannt hingegen sind die riesigen Freeride Potentiale in dem weitläufigen Skigebiet zwischen Kirchberg und dem Passthurn. Wer sich gut auskennt, kann einen ganzen Tag lang durch das Backcountry fahren, ohne auch nur einen einzigen Run zweimal nehmen zu müssen. Eine echte Freeride-Safari.

Punkt neun Uhr stehen wir im mondänen Rondell der Kitzbüheler Hahnenkammgondel. Über Nacht hat Frau Holle rund 40 Zentimeter Neuschnee über die Kitz-Alps verteilt. Zusammen mit der soliden Grundlage der letzten Wochen herrschen jetzt geradezu perfekte Voraussetzungen für die Kitzbühel-Freeride-Safari.

Mit Aschau, Kirchberg, Kitzbühel, Aurach, Jochberg und Mittersill verbindet das Kitzbüheler Skigebiet mit seinen 170 Pistenkilometern seit einigen Jahren sechs Ortschaften zwischen Tiroler Unterland und dem Salzburger Pinzgau. Und zwischen den Pisten immer wieder das gleiche Bilde: weite Powder-Bowls, die leicht erreichbar sind und ohne große Aufstiege angesteuert werden können. Genau das, wonach es uns so häufig dürstet.

Heute wollen wir die Pisten nur in Ausnahmefällen ausnutzen. Kaum der Gondel entflohen, nehmen wir Kurs auf den Ehrenbachgraben und testen rechts und links der Piste den ein erstes Mal an. Dann richtig los. Wir stehen oben am Gipfel des Steinbergkogels, mit 1972 Metern höchster Punkt des vorderen Skigebiets. Von einer auf die andere Sekunde schnellt der Puls nach oben. Unglaublich, dass die Hänge unmittelbar unter dem Lift noch nicht befahren wurden. Schwung für Schwung sinken wir tief ein in das wohlige Weiß.

Die Bedingungen sind so unfassbar gut, dass wir an den Hängen des Steinbergkogels mehrere Lines an diesem Tage neu eröffnen. Wahnsinn. Nach drei Fahrten durch die gut einsehbaren Rinnen hinab zur Griesalm zieht es uns weiter. Auf halbem Wege hinüber zum Silberstubenlift biegen wir links ab und nehmen den südlich ausgerichteten Tiefschneehang in Richtung Kasereck. Speedturns sind angesagt. An der Baumgrenze ziehen wir nach rechts und gelangen schließlich mit dem Kasereck Sessel zum Pengelstein.

Wer abkürzen möchte könnte von hier direkt die 3S Bahn hinüber ins Teilgebiet Jochberg-Passthurn nehmen. Für uns stehen heute aber keine Bestzeiten sondern die Anzahl perfekter Runs im Vordergrund. Und so pflügen wir mit breitem Grinsen unter dem Pengelstein-Sessel durch den Schnee. Auf der zweiten Fahrt folgen wir zunächst Piste 29 und verlassen diese im scharfen Rechtsknick. Das Gelände Rider’s Right hinunter zu den Brunnalmen hat dank seiner Nordwestexposition selbst zwei, drei Tage nach dem letzten Schneefall guten Verhältnisse und führt uns direkt zur Talstation der Pengelstein-Gondel.

It’s Hochsaukaser-Time. Neben der 3S-Bahn stechen wir in den Hang und halten uns immer rechts bis wir den Hochsaukaserlift zu Gesicht bekommen. Auf der Querung hinüber zum Schwarzkogel können wir den Hang zu unserer Linken nicht einfach links liegen lassen. Feinser Staub zieht über unsere Köpfe. What a feeling!. Einmal mehr nehmen wir den Hochsaukaser, um bei der zweiten Abfahrt in die Mulde am Fuße des Schwarzkogels einzufahren. 30 Minuten dauert der Aufstieg hinauf zum Gipfel. Für die Freeride Safari ist dieser Hike optional. Wer aber gerne eigene first Lines in den Schnee setzten möchte, dem sei die kurze Anstrengung angeraten. Nicht die uns beim Aufstieg anlachende Nordostflanke sondern das episch breite Almgelände in südöstlicher Richtung bildet unsere Route. Hier spielt es keine Rolle, ob wir die Kurven ein bißchen weiter Links oder Rechts setzen. Fast hindernisfrei schweben wir dem Saukasergraben entgegen nach Jochberg.

Für 2€ pro Person werden wir von einem netten Taxifahrer zum Wagstättlift kutschiert, wo der hintere Teil des Skigebiets beginnt: von der Wurzhöhe über Bärenbadkogel bis zum Passthurn. Viele einheimische Genusstiefschneefahrer kommen prinzipiell nach jedem Schneefall hierher. Die zwei uralten Lifte zur Wurzhöhe werden für die Saison 2013/2014 durch eine moderne Zehnergondel ersetzt, wodurch man zukünftig noch schneller dem Tiefschnee frönen kann. Auf der Wurzhöhe verlassen wir nach wenigen Metern bereits wieder die Pisten. Zwischen den Bäumen schießen wir hinab zum Bärenbadkogellift. Das Knurren im Magen erinnert uns daran, dass wir heute noch nicht gegessen haben. Die gemütliche Bärenbadalm kommt uns da gerade wie gerufen und der Kaiserschmarrn gibt den strapazierten Beinen die notwendige Energie zurück.

Wir liegen gut in der Zeit und können uns eine kleine Ehrenrunde gönnen. Diese führt uns rechter Hand durch den Wald hinab in den Aubachgraben. Bei Bedingungen wie heute kann man dies zweifelsohne als ganz großes Treeskiing bezeichnen, so dass jeder garantiert seine eigene Linie finden kann. Zurück auf dem Bärenbadkogel folgen wir für wenige Meter der Piste zum Gauxjoch, immer mit Blick auf den Kleinen Rettenstein, dessen Ostflanke uns nicht loslässt. Mit Fellen lässt sich der Aufstieg in rund 45 Minuten meistern. Doch Vorsicht: für den Run durch die steilen „Spines“ sind beste Schneeverhältnisse und ein sehr sicheres Fahrkönnen im steilen Gelände notwendig. (Optional: Einfacher ist da die erste Rinne, die auf halben Weg zum Gipfel links abbiegt und immer einen Aufstieg wert ist. Auch die Abfahrten von der Rettensteinschulter in den Aubachgraben oder Richtung Aschau sind nicht zu verachten.)

Für uns kommt der Kleine Rettenstein an diesem Tag nicht in Frage, da er für unser heutiges Vorhaben zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde. Durch eine freie Waldschneise verlassen wir linker Hand die Piste und steuern auf direktem Wege den Zweitausenderlift an. Der nagelneue Achtersessel ist ein Segen für alle, die sich noch an den archaisch anmutenden Zweiersessel vergangener Tage erinnern. Statt in zwanzig geht seit dieser Saison in sechs Minuten auf den höchsten mit Liften erschlossenen Punkt des Skigebiets.

Die entlegenste und landschaftlich schönste Abfahrt des Tages steht uns nun bevor; von den Flanken des Roßgruberkogel bis nach Aschau. Im Schuss versuchen wir möglichst hoch aus der Mulde zwischen Zweitausender und Roßgruberkogel herauszukommen. Ruckzuck sind die Ski auf der Schulter und wir stapfen los. Zehn Minuten dauert der Aufstieg entlang des im Schnee versunkenen Weidezauns, der die Grenze zwischen Tirol und dem Salzburger Land darstellt. Im Uhrzeigersinn umrunden wir auf Salzburger Territorium den markanten Gipfel und nehmen Kurs auf das Stangenjoch. Die direkten Nordwest-Hänge des Roßgrubers sehen wenig einladend aus. Zu stark hat der Wind den Schnee aus der Flanke hinaus geweht. Die Mulde, die häufig bis ins Frühjahr hinein guten Schnee bietet, ist auch heute sehr einladend. Nicht besonders steil, dafür aber wunderschön. Wie ein abgelegenes Märchental wirkt der tief verschneite obere Grund. Langsam lassen wir uns bis nach Aschau gleiten. Diesmal freuen wir uns sogar, dass wir nicht die Ersten sind und somit nicht das Tal hinaus spuren brauchen.

Als wir in Aschau eintreffen, ist das Glück erneut auf unserer Seite. Der Skibus steht schon an der Haltestelle, bereit in Kürze abzufahren. Für jeden, der die Freeride Safari in Angriff nehmen möchte, ist es ratsam, sich vorab den Busfahrplan auszudrucken. Gerade zu Mittagszeit sind die Taktungen etwas ruziert.

An der Pengelsteinbahn springen wir aus dem Bus. Zum zweiten Mal an diesem Tag nehmen wir die Gondel und den Sessellift hinauf zum gleichnamigen mondänen Restaurant. Diesmal fahren wir den Ostgrat entlang, biegen links ab und erreichen kurz darauf den Silberstubenlift. 15 Uhr. Das reicht noch für die große Runde bis Aurach. Direkt am Ausstieg des Vierersessels fahren wir geradeaus in den trotz Baumfreiheit schwer einsehbaren Hang ein. Rechts halten lautet das Gebot. Schließlich wollen wir unterhalb des Gasthauses Hochbrunn auf den Ziehweg zum Maierllift treffen. Wären wir später dran, könnten wir von der Ehrenbachhöhe direkt nach Kitzbühel abfahren. Doch wir sind noch hungrig und wollen diesen genialen Tag unbedingt mit der Abfahrt über die Blaufeldalmen nach Aurach krönen. Einmal noch müssen wir, wie schon in der Früh, in den Ehrenbachgraben und hinauf zum Steinbergkogel. Drei Minuten vor Liftschluss marschieren wir durch das Drehkreuz. Geschafft.

Entlang der Piste steuern wir die alte Bergstation des früheren Einersessels an.  1200 Höhenmeter unberührte Offpistehänge liegen und zu Füßen. Der Richtige Zeitpunkt, um die letzten Schwünge des Tages nochmal richtig zu genießen. Kurz vor der oberen Alm biegen wir rechts in die Waldpassage und queren im unteren Teil zurück zum Rücken, um den Lichtungen hinunter bis nach Aurach zu folgen. Diesmal ist uns der Bus gerade vor der Nase weggefahren. Kein Problem. Im Auwirt bestellen wir ein Bier, lehnen uns zurück und lassen den Tag noch einmal Revue passieren. 10.000 Höhenmeter und keinen einzigen davon doppelt. Das ist sie, die Kitzbühel Freeride Safari.

 

Skigroßraum Kitzbühel
www.bergbahn-kitzbuehel.at
1 Tages-Skipass: 53€
6 Tages-Skipass: 256€

Pistenkilometer: 170Km
Beste  Freeride Spots: Steinbergkogel, Schwarzkogel, Saukasergraben, Aubachgraben
Low Budget: Snowbunnys Backpackers (www.snowbunnys.co.uk): 28€ pro Nacht
Hüttenübernachtung: Oberlandhuette Aschau www.oberlandhuette.at
Apres-Ski: Kult-Location ist der Londoner. Geheimtipps: El Dorado Bar, Flannigans
Restaurant-Tipps: Braustüberl direkt in der Hinterstadt bietet top Schnitzel zu fairem Preis.
Auf der Piste: Der Schrollhof an der Pengelsteinabfahrt ist mit 400 Jahren die älteste Hütte der Region und Oma Kati bereitet bis heute den Kaiserschmarrn frisch von Hand zu.
Low Budget: Das Bräustüberl in der Hinterstadt hat riesen Schnitzel zu normalen Preisen. Absolutes Mid Budget: Weltklasse-Essen mit ordentlichen Portionen gibt es in der Jochberger Saukaserstubn.
Landkarte: Alpenvereinskarte 34/2 Kitzbüheler Alpen Ost (Ski), 1:50.000
Freeride Map:  Kitzbühel Ost, Kitzbühel West
Freeride-Guide: Tiefschneeträume in den Alpen (ADAC)

 

 

 

Variante 1: Brunnalm

Startpunkt: Pengelstein
Endpunkt: Pengelstein-Gondel Talstation

Startpunkt ist der Pengelstein. Man folgt der Piste 29 bis diese einen Rechtsknick macht. Dort biegt man links ab und umfährt einen kleinen Hügel bis man den ersten Hang einsehen kann. Wer es baumfrei bevorzugt, hält sich zunächst links und biegt hinter den Bäumen rechts in Richtung Brunnalm ab. Treeski-Lover können auch weiter rechts durch die Bäume und direkt hinunter ins Bowl stechen. An der Brunnalm stößt man die Talabfahrt und folgt dieser bis zur Pengelsteingondel bzw. kann unterwegs die eine oder andere Lichtung mitnehmen.

 

Variante 2: Schwarzkogel-Ost

Startpunkt: Hochsaukaser Bergstation
Endpunkt: Jochberg Talstation

Von der Bergstation des Hochsaukaserlifts kann man den Schwarzkogel bereits erblicken. Auf Ski traversiert man in die Mulde zwischen, wo der Aufstieg beginnt. Sind Bereits Boot-Tracks vorhanden, ist der Aufstieg zum 2030 Meter hohen Gipfel in 30 Minuten gut zu meistern. Gibt es noch keine Spuren, sind Felle oftmals die bessere Wahl. Wer bereit ist, auf das Gipfelerlebnis zu verzichten, kann auch von der Mulde aus den markanten Nordosthang des Schwarzkogels queren. Am Ender der Traverse sind in der Regel einige Meter Diagonalaufstieg mit Ski am Fuß nötig.

Auf der Abfahrt kann man an für sich kaum etwas verkehrt machen. Der gesamte Kessel mündet unterhalb der Neuhüttenalm in den Saukasergraben, welchem man bis zum Grabenausgang folgt, wo in während der Saison Sammeltaxis warten. Das Taxi zum Wagstättgondel kostet 2 pro Person.

 

Variante 3: Auchbachgraben

Startpunkt: Bärenbadkogel
Endpunkt: Bärenbadkogel 1 Talstation

Von der Piste zwischen Bärenbadkogel und Gauxhoch kann man an jeder Stelle rechts abbiegen. Je früher man die Piste verlässt, die mehr Bäume sind im Hang. Fährt man erst am Gauxjoch rechts, ist der Hang komplett baumfrei. Der Run ist nicht spektakulär, bietet aber doch 600 Höhenmeter ohne jeden Aufstieg. Bei Neuschnee muss man den Bachlauf hinaus manchmal spuren.

 

Variante 4: Oberer Grund

Startpunkt: Bergstation Zweitausender
Endpunkt: Aschau

Am Ausstieg hält man sich rechts und fährt geradeaus mit möglichst viel Schwung in die Senke ein. In der Regel sind die Pflöcke des Weidezauns sichtbar. Mit Ski auf der Schulter hiked man zehn Minuten in Richtung Rossgruber Gipfel und biegt dann links ab, um den Rossgruber im Uhrzeigersinn zu umrunden. In westlicher Exposition geht es über kupiertes Gelände hinab zum Stangenjoch, wobei man aufpassen sollte, nicht zu weit Richtung Mittersill abzufahren. Kurz bevor das Joch erreicht wird, geht es rechter Hand hinab zur idyllisch gelegenen Rettensteinalm und von dort entlang des Fahrwegs hinaus bis nach Aschau. Aufgrund der Nordausrichtung des Haupthanges ist diese Variante häufig bis ins Frühjahr möglich. Sind bereits Spuren vorhanden, lässt sich der Fahrweg leicht überwinden. Bei Neuschnee sollte man genug Zeit einplanen, um den Bus in Aschau nicht zu verpassen.

Kurz vor dem Parkplatz am Talausgang, fährt man rechts über die Brücke und über den Wanderweg geht es ins bis zur Bushaltestelle im Ortszentrum. Muss man in Aschau warten, ist das aber auch kein Beinbruch. Der Fritzwirt, direkt an der Haltestelle gelegen, ist immer eine Jause Wert.

 

Variante 5: Blaufeldalmen

Startpunkt: Bergstation Steinbergkogel
Endpunkt: Aurach

Am Ausstieg folgt man der schwarzen Piste Nr. 23 bis in die erste Senke. Dort kurz die Ski auf die Schulter und zur alten Liftstation aufsteigen. Von hier kann man bereits den gesamten Grat bis zur oberen Blaufeldalm einsehen. Diesem folgt man und gelangt über unterschiedliche Varianten bis hinunter nach Aschau. Mit dem Skibus geht es von Aschau entweder zurück nach Kitzbühel oder hinauf nach Jochberg. Da man durch die Busfahrt doch einige Zeit verliert, bietet es sich an, mit diesem Run einen feinen offpiste Tag zu beenden.

 

 

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Freeriden im Bregenzerwald: Verträumte Orte, einsame Lines und das schneereichste Dorf der Welt http://www.powder-shuttle.com/freeriden-im-bregenzerwald-vertraeumte-orte-einsame-lines-und-das-schneereichste-dorf-der-welt/ http://www.powder-shuttle.com/freeriden-im-bregenzerwald-vertraeumte-orte-einsame-lines-und-das-schneereichste-dorf-der-welt/#respond Fri, 23 Dec 2016 16:36:59 +0000 http://www.powder-shuttle.com/?p=1561 Unter Familien bekannt, von Freeridern kaum beachtet. Gut erreichbar und doch so wenig befahren. Relativ niedrig gelegen, dafür aber umso mehr Schnee. Das ist der Bregenzerwald. Wenn man dann auch noch in dieser Märchenlandschaft eine Woche voller Schneerekorde erlebt, springt das Freeriderherz in luftige Höhen.

Schnee, Schnee, Schnee: was könnte es Schöneres geben für unsere bevorstehende Powderwoche in Vorarlberg. Doch die Kehrseite: auf zehn Kilometer ist der Stau vor dem Pfändertunnel inzwischen angewachsen. Wie gut, dass es da noch die Hintertür in den Bregenzerwald über Oberstaufen gibt. Die kleinen Straßen nach Aach und Hittisau sind frei von Autokolonnen und Dank unseres Allradantriebs schaffen wir es sicher ins Erlebnisreich Natter, unser Basecamp im Örtchen Schoppernau.

Vollkommen überraschend werden wir am nächsten Morgen von Sonnenstrahlen auf dem Gesicht geweckt. Ruckzuck springen wir aus den Betten. Die Wahl des Skigebiets für den ersten Tag ist schnell getroffen; das Hausskigebiet am Diedamskopf scheint wie gemacht, um sich ein Bild von der Schneesituation zu machen und die ersten Turns in den frischen Powder zu ziehen. Die Gondelstation liegt Luftlinie keine 200 Meter vom Haus entfernt.

Der Diedamskopf ist mit 2090 Metern der höchste beliftete Punkt im Bregenzerwald. Neun Bahnen erschließen ein Areal von vierzig Pistenkilometern in allen Schwierigkeitsgraden. Ein Blick auf die Schlange an der Gondel reicht aus, um zu verstehen, dass Schoppernau in erster Linie ein Urlaubsort für Familien ist. Mit unseren breiten Latten wirken wir fast ein wenig exotisch. Das geringe Interesse an Offpiste-Skiing verwundert uns umso mehr, als wir aus der Gondel heraus unsere Blicke schweifen lassen. Denn eins lässt sich sofort feststellen: der Diedamskopf und seine benachbarten Berge haben für unsereins einiges zu bieten.

An den Hängen der Panoramabahn machen wir zwei warm-up Runs. Die kleinen Abstecher ins Gelände machen deutlich, dass für intensive Freeride-Action in den letzten 48 Stunden fast zu viel Neuschnee vom Himmel gefallen ist. Bis zur Hüfte und in Mulden gar noch tiefer versinken wir in der weißen Pracht. Eine Steilheit von 30 Grad oder mehr wäre notwendig, um bei diesen Bedingungen überhaupt Schwung zu bekommen. Bei offiziell ausgerufener Lawinenwarnstufe 4 steht das für uns an so einem Königstag außer Frage. Zu schlecht ist die Verbindung des Neuschnees mit der harten Unterschicht. Schweren Herzens verschieben wir die Suche nach perfekten Lines auf die nächsten Tage und suchen stattdessen einige unbedenkliche Foto-Spots, was bei diesen Schneemengen kein allzu großes Problem darstellt. Immer wieder zückt Jessi die Kamera, schickt uns den Berg hinauf und lässt es klicken.

Mit etlichen Bildern im Kasten gehen wir gegen Mittag dazu über, uns das Skigebiet ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen. An Panorama- und Breitenalpbahn gibt es selbst zwischen den Pisten immer wieder unpräparierte Abschnitte, die gerade für Freeride-Einsteiger perfektes Trainingsterrain darstellen. Mit der Talabfahrt verfügt der Diedamskopf über ein echtes Highlight: 1300 Höhenmeter auf einer einzigen Abfahrt, bei der sich ein Hang an den nächsten reiht; da können in unseren Breiten nicht allzu viele Skigebiete mithalten. Als Zuckerbonbon profitieren wir nach einem langen Skitag davon, dass wir mit Ski direkt vor die Haustüre der Erlebniswelt Natter fahren können.

Tag zwei: Über Nacht hat der Schneefall wieder eingesetzt. Auf dem Autodach haben sich schon wieder gute 30 Zentimeter Neuschnee angesammelt. Die Sichtweite beträgt selbst im Wald kaum mehr als 20 Meter. Nach einem ausgiebigen Frühstück am reichlich bestücktem Buffet ziehen wir die Felle auf unsere Ski. Wenn schon das Skifahren heute kein Highlight werden dürfte, wollen wir doch wenigstens etwas Kondition bolzen. Links neben der Talabfahrt finden wir eine gute Aufstiegsspur und arbeiten uns Meter um Meter nach oben. Zurück im Hotel hören wir im Radio eine Nachricht, die uns kaum überrascht: Selbst unten im Tal herrscht Ausnahmezustand. In Bregenz wurde mit einer Schneehöhe von 63 Zentimetern der bisherige Schneerekord eingestellt, der immerhin aus dem Jahr 1965 datiert. Einige Ortschaften sind komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Ein willkommener Grund um nach getaner Skitour am Nachmittag die Seele in der hauseigenen Saunalandschaft baumeln zu lassen.

Nachdem wir uns inzwischen lange genug in Geduld geprobt haben, verspricht Tag vier eine leichte Wetterbesserung. Der Lawinenlagebericht zeigt, dass sich die Neuschneemengen inzwischen etwas setzen konnten und die Lawinengefahr auf 2-3 zurück gegangen ist. Jetzt ist es endlich an der Zeit, den Diedamskopf richtig kennenzulernen. Mit Highspeed pflügen wir den Gipfelhang hinunter zur Mittelstation. Die Südhänge vom Diedamskopf hinunter zur Breitenalpbahn werden für eine gute Stunde zu unserem Spielplatz.

Wer das gesamte Potential des Diedamskopf ausnutze möchte, der sollte in jedem Fall Felle mitbringen. Die Traumflanke, die jedem Tiefschnee-Lover schon von der Bergstation der Gondel ins Auge sticht, liegt gegenüber an den Hängen des 1968 Meter hohen Falzer Kopfs. Der Aufstieg mit Fellen ist eine Sache von dreißig Minuten. Am Ausstieg der Breitenalpbahn folgt man rechter Hand dem Weg und traversiert um die Kurve herum, wo auffellen angesagt ist. Nun geht es über mäßig steiles Gelände ohne große Hindernisse zum Gipfel. Was für eine Aussicht. Der hohe Ifen im Kleinwalsertal und die Kanisfluh, die das gesamt Tal der Bregenzer Ach dominiert, scheinen zum Greifen nah.  300 Höhenmeter Traumschnee liegen zu unseren Füßen. Mit einem Freudenschrei springe ich in den Hang. Schwung für Schwung tauche ich ein in das weiße Elixier. Was für ein Gefühl. Herrlich.

Aber auch ohne Felle gibt es am Diedamskopf noch viel zu entdecken. Wer gerne Luft unter die Ski bekommt ist an den Cliffs zwischen den schwarzen Pisten im oberen Bereich bestens aufgehoben. Technisch anspruchsvollere Lines findet man am Vorgipfel des Diedamskopf. Einfach Rider’s Right dem Gratverlauf folgen und einige Meter aufsteigen. Dann ergibt sich die Wahl zwischen einem filmreifen Hang in Frontalperspektive oder einer felsdurchsetzten Steilflanke.

Bestens gelaunt finden wir uns nach einem ereignisreichen Tag beim Abendessen wieder und besprechen die Lage. Gerne würden wir noch weiter eindringen in die Bergwelt rund um den Diedamskopf. Doch leider hat die Woche nur sieben Tage und den Gerüchten nach dürfen wir den Bregenzerwald nicht verlassen, ohne die Skigebiete von Mellau, Damüls und Faschina kennengelernt zu haben. Das Schneereich, wie sich die Skischaukel zwischen Mellau und Damüls treffend nennt, verfügt mit 109 Pistenkilometern über das größte Angebot an präparierten Abfahrten im Bregenzerwald. Mellau bietet mit der Gondelbahn gerade für Day-Trips den schnellsten Einstieg in das Vergnügen. Statt flussabwärts nach Mellau folgen wir in Au den zahlreichen Serpentinen hinauf nach Damüls und gelangen von einer Minute auf die andere in einer wahren Märchenlandschaft.

Tief eingeschneit überragt die Pfarrkirche des heiligen Nikolaus die kleine Ortschaft. Dass Damüls keine Skistation der Neuzeit ist, dokumentiert bereits die erste urkundliche Erwähnung aus dem Jahr 1313. Was zu dieser Frühzeit die Bewohner von Damüls wahrscheinlich schon vermutet hatten, wurde 700 Jahre später offiziell: der 1428 Meter hoch gelegene Ort zwischen Bregenzerwald und Großem Walsertal gilt seit 2006 als das schneereichste Dorf der Welt. 9,30 Meter Neuschnee lässt Frau Holle jedes Jahr aus ihren Nordstauwolken auf Damüls hernieder. Wahre Traumbedingungen für Freerider.

Der Uga-Express bringt uns ins Skigebiet hinein. Allzeit präsent zeigt sich die prägnante Felsformation der Damülser Mittagsspitze am heutigen Tag von ihrer schönsten Seite. Da wir heute gerne das gesamte Skigebiet kennenlernen wollen, müssen wir den Aufstieg auf ein anderes Mal verschieben. Stattdessen steuern wir rechter Hand in Richtung Mellau. Neben der Elsenkopfbahn finden wir bereits die ersten Hänge, einfach zugänglich und auch ohne jegliche Ortskenntnisse auffindbar. Die Schneebeschaffenheit ist nahezu perfekt. Der massive Schneefall vom Anfang der Woche hat sich inzwischen gesetzt und über Nacht wurde dieser erneut mit zwanzig fluffigen Zentimetern an feinsten Kristallen überzuckert.

Wir haben Glück. So früh morgens ist sogar die Skiroute unterhalb des Hohen Wacht Sechsersessels nahezu unbefahren. Überhaupt gibt es im Schneereich eine Vielzahl an markierten Routen, die gerade für Freeride-Einsteiger willkommenes und sicheres Übungsterrain bieten. Dass selbst pistennahe nur sehr langsam ausgefahren werden, zeigt, wie viel die Uhren hier oben im Bregenzerwald noch langsamer ticken als in den Offpiste-Hochburgen am Arlberg. Daran hat sich selbst durch den Zusammenschluss der Skigebiete im Winter 2009/2010 nichts geändert.

Auf unserem Rückweg von Mellau nach Damüls lockt uns die Sonnenterrasse des Bergrestaurants Walisgaden. Da können wir einfach nicht widerstehen. Bei Käsespätzle und Apfelstrudel füllen wir unsere Kraftreserven wieder auf. Dann ist es Zeit für die Backside des Hohen Lichts. Die optimale Spure haben wir uns am Vormittag bereits von der Gegenseite aus angesehen. Fehler bei der Spurwahl sollten hier nicht passieren. Mit Sicherheitsabständen fahren wir nach der ersten Kante in den Hang ein. Drei, vier Turns, dann ziehe ich weiter nach links. Weitere 3 Schwünge ein kleiner Jump und schon lasse ich es laufen. Dieses Surfgefühl ist es, was uns das ganze Jahr warten lässt, nur um es einige wenige Male pro Saison spüren zu können.

Auch auf der Verbindung hinüber nach Oberdamüls warten zig kleine Lines auf uns. Weite Hänge, steile Rinnen und Cliffs in jeder Größenordnung. Kurzum, Damüls hat wirklich alles, um selbst weitgereiste Skibums glücklich zu machen.

Ein Tag bleibt uns noch und den wollen wir nutzen, um dem Skiareal von Faschina einen Besuch abzustatten. Und um es vorweg zu nehmen: Faschina ist das, was man ein landauf landab als echten Secret Spot bezeichnen kann. Schon der Parkplatz erinnert an mythische Freeride Resorts wie St. Fois, La Palut oder Silverton. Kein Mensch steht am Lift. Die Dame an der Kasse scheint sich aufrichtig zu freuen, dass wenigsten wir uns am heutigen Tage hierher verirrt haben. Zwei Lifte plus Anfängerhügel, mehr gibt es hier nicht am 1486 Meter hoch gelegenen Faschinajoch. Und wie wir aus dem Sessellift sehen können, waren selbst am gestrigen Traumtag kaum Powderjunkies unterwegs. Fast jungfräulich glitzern die weiten Hänge in der Sonne.

Faschina eignet sich besonders für Skifahrer, die einen Berg ganz intensiv erleben wollen. Auf keinen Fall sollte man den Fehler machen, beim Rucksackpacken die Felle zu vergessen. Sonst würden einem viele Hänge und der Aufstieg auf den Gipfel des Glatthorns verborgen bleiben, der mit einsamen Powderturns in drei Himmelsrichtungen belohnt wird.

Herzstück für Tiefschnee-Liebhaber ist die 3-Wannen-Abfahrt oder eine ihrer Varianten, die auch ohne Auffellen erreicht werden können. Am Ausstieg der Glatthornbahn schultern wir unsere Ski. Da heute noch keiner vor uns den Grat erklommen hat, ist Spuren im hüfttiefen Schnee angesagt. Oben am Grat angekommen lasse ich einen Begeisterungspfiff durch meine Lippen pfeifen. Was meine Augen hier sehen ist ein Traumhang wie er im Buche steht. Nach kurzer Beurteilung der Lage beschließen wir, nicht der gängigsten Variante linker Hand über den Grat zu folgen, sondern direkt eine Rinne zu befahren. Vor zwei Tagen noch, wäre dies aufgrund der Lawinengefahr undenkbar gewesen. Heute ist das Risiko beschränkt. 600 Höhenmeter feinster Powder liegen uns zu Füßen. Akribisch studiere ich den Hang und suche meine Line. Schräg und doch mit der nötigen Geschwindigkeit fahre ich hinein. Zwei Turn mache ich auf dem auf dem Rücken, ehe ich nach links in die Mitte der Rinne hinüber ziehe. Besser könnte der Schnee kaum sein. Dank der nördlichen Exposition hat er sich die untere Schicht gut gesetzt, die Oberschicht ist aber noch immer feinster Pulver. Unterhalb der Rinne steuere ich meine Latten nach links in das weite Bowl. Wie im Rausch reiht sich ein Bigturn an den anderen. Der Funkspruch nach oben ist eindeutig. „Genießt es! Das ist definitiv der bisher beste Run der Saison!“

Als auch Jessi und Mette bei mir eintreffen wird erst einmal abgeklatscht. Ungläubig schauen wir nochmal nach oben und freuen uns wie kleine Kinder, dass nur so wenige Freerider bereit sind, den Weg nach Faschina auf sich zu nehmen. Sollen sie sich doch andernorts um First Lines streiten… Durch weitere Bowls und den lichten Wald fahren wir hinunter bis zum Bach, überqueren diesen und erreichen nach kurzem Gegenanstieg die Loipe zurück nach Oberdamüls. Mit dem Bus geht es durch die Galerie schließlich wieder zurück zum Parkplatz. Was für ein Abschluss einer unvergesslichen Woche. Wer hätte vorher gedacht, dass der so oft verniedlichte Bregenzerwald über einen derart vielfältigen Variantenreichtum in allen Schwierigkeitsstufen verfügt. Selbst wenn wir wahrscheinlich nie wieder eine solche Schneerekordwoche hier erleben werden, wir kommen trotzdem zurück. Denn mit Portlahorn und Kanisfluh warten weitere wunderschöne Berge nur darauf, erkundet zu werden und das ganz ohne den wöchentlichen Pfänderstau.

www.diedamskopf.at
1 Tages-Skipass: 39,00€
6 Tages-Skipass für die 3-Täler (Bregenzerwald, Großes Walsertal, Tiroler Lechtal) : 201,00€
Pistenkilomter: 40Km
Beste  Freeride Spots: Gipfelhang, Breitenalpbahn, Falzer Kopf
Unterkunft: Erlebniswelt Natter www.erlebnisreich-natter.com
Apres-Ski: An der Talstation

www.mellau-damuels.at
1 Tages-Skipass: 45,00€
6 Tages-Skipass für die 3 Täler: 201,00€
Pistenkilomter: 109Km
Beste  Freeride Spots: Hohes Licht, Portla
Hütte & Übernachtung: www.walisgaden.at

Faschina
www.skidorf.info
1 Tages-Skipass: 33,50€

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